Einer, der das Leben hochleben lässt
Darren Clarke führt Europas Golf-Elite als Kapitän in den Ryder Cup.
Mit nur 39 Jahren hatte Heather Clarke ihren Kampf gegen den Brustkrebs verloren. Das war im August 2006. Ihr Ehemann Darren weilte die letzten Tage an der Seite seiner Frau. Nach ihrem Tod drohte der Nordire in ein tiefes Loch zu fallen. Seine Kollegen ließen das aber nicht zu. Sie konnten Clarke dazu überreden, sechs Wochen später beim Ryder Cup abzuschlagen. Clarke gewann all seine drei Partien und hatte damit maßgeblichen Anteil am 18,5:9,5-Triumph der Europäer.
Zehn Jahre später steht Darren Clarke wieder im Mittelpunkt. Wenn ab kommendem Freitag in Hazeltine (Minnesota) die Teams aus den USA und Europa beim 41. Ryder Cup die Golfschläger wetzen, wird der 48-Jährige Europas Elite als Ka-
pitän in den traditionellen Kontinentalkampf führen. Die Bürde für Clarke und seine Mannen ist eine große – immerhin erwartet man sich auf dem alten Kontinent den vierten Triumph in Folge.
Ein Druck, mit dem Clarke gut umgehen kann. Wohl auch dank seiner Gabe, Professionalität und sein Dasein als Lebemensch unter einen Hut zu bringen. Bei Turnieren in seiner Heimat reist der vierfache Ryder-Cup-Sieger stets im Ferrari an. Zu einem guten Glas Whiskey oder einer dicken Zigarre sagt er nur selten Nein. Und Clarke macht auch kein Hehl daraus, Casinos, Clubs und Wetten jeder Art zu lieben. Eine Einstellung, die den British-Open-Sieger 2011 Herausforderungen mit einer gewissen Lockerheit begegnen lässt.
Locker gibt sich das Golf-Ass, das seit 2012 wieder verheiratet ist, auch, wenn es um eines seiner einschneidendsten Erlebnisse geht: „Ich saß gerade im Pub, als ein Anruf einging, dass alle sofort das Lokal verlassen sollten. Kurze Zeit später ging die Bombe hoch und das Lokal war zerstört. Wären wir geblieben, gäbe es mich jetzt nicht mehr.“Kein Wunder also, dass Clarke das Leben hochleben lässt.