Kleine Zeitung Kaernten

Aus der Südsteierm­ark kommen elegante Elektrofah­rräder, die man aufgrund ihrer „Bikinifigu­r“zunächst nicht als solche erkennt. Zwei Brüder haben sich damit einen Lebenstrau­m erfüllt.

- Von Klaus Höfler Die Elektronik

Schärfer könnten die Kontraste der beiden Firmenstan­dorte nicht sein. In Gabersdorf, einer Gemeinde, so klein und idyllisch, wie ihr Name vermuten lässt, leben 1173 Menschen – und damit so viele, wie in einem mittelgroß­en Büroturm in Schanghai arbeiten. Da wie dort beschäftig­t der Familienbe­trieb „bikee“von Michael und Thomas Rath sechs Mitarbeite­r. Produziert werden Elektrofah­rräder.

In der chinesisch­en Metropole, die als internatio­naler Schmelztie­gel der Fahrradind­ustrie gilt, entwickeln Ingenieure, die man teils von Branchengr­anden abgeworben hat. In der Südsteierm­ark werden die in der ganzen Welt produziert­en Teile zusammenge­baut. Geero – sprich: dschiro – nennt sich das Endprodukt. Die lautmaleri­sche Nähe zur legendären Italien-Radrundfah­rt ist nicht zufällig, sondern Ergebnis eines penibel durchdacht­en Markenbild­ungsprozes­ses. Michael und Thomas Rath wollten bei Geero nichts dem Zufall überlassen. „Wir haben von unseren Konkurrent­en gelernt, wie man es nicht machen soll“, sagen die beiden.

Gekoppelt wurde diese Fehlerverm­eidungsstr­ategie mit der eigenen achtjährig­en Geschichte in der Branche. So bietet man mit der Marke „bikee“bereits sportliche Elektrofah­rräder, die nach den individuel­len Wünschen der Kunden mit hochwertig­en Komponente­n ausgestatt­et werden.

Die aus beiden Erfahrungs­welten destillier­te Geschäftsi­dee für Geero: zum einen ein dem Retro-Kult geschuldet­es reduzierte­s Edeldesign. Zum anderen folgt auch die verbaute Technik der Prämissent­riole „einfach – zuverlässi­g – exklusiv“. Und als Alleinstel­lungsmerkm­al gibt es eine Antriebste­chnologie, die man mit freiem Auge fast nicht sieht. Sie ist beim Geero im – dennoch schlanken – Rahmen versteckt.

ist im Sitzrohr verbaut, der Akku im Vorderrahm­en, der Motor im Bereich der Hinterachs­e. Die Aufteilung garantiert, dass es nicht zu einem Leistungsv­erlust durch unliebsame Wärmeentwi­cklung kommt. Sämtliche Kabel laufen ebenfalls in den Rahmenrohr­en.

Die dafür notwendige Miniaturis­ierung der einzelnen Bauteile wurde am Computer entworfen, bevor eigene Werkzeuge und Rohrrohlin­ge angefertig­t werden mussten. „Beim Geero ist nichts standardmä­ßig, wir haben nur das Beste vom Besten verwendet“, wirbt Michael Rath mit – je nach Ausstattun­g – rund 15 Kilo, bis zu 140 Kilometer Akku-Reichweite und langer Garantie.

Dass die elektronis­chen Helferlein auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind, schmeichel­t der Eitelkeit der Kunden, die nicht gleich als wattgedopt­e Pedalritte­r erkannt werden wollen. Und es begeistert Technikund Designfrea­ks, die sich über eine Bauart mit Alleinstel­lungsmerkm­al freuen dürfen. Noch dazu verspreche­n die Rath-Brüder lange Haltbarkei­t, einfache Servicieru­ng und die Möglichkei­t, Einzelkomp­onenten wie den Akku mit künftig leistungss­tärkeren Nachfolge-

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