Inhaftierter Usbeke „mit großer Sicherheit“der Täter von Stockholm. Europa muss laut Experte mit noch mehr Terror rechnen.
Der Festgenommene ist mit großer Sicherheit der Täter“, sagte der schwedische Reichspolizeichef Dan Eliasson gestern bei einer Pressekonferenz. Der 39-Jährige, dessen Namen die Blätter „Expressen“und „Aftonbladet“mit Rachmat Akilow angeben, steht nach der Attacke in einer Stockholmer Einkaufsstraße unter Terror- und Mordverdacht.
Laut Medienberichten soll er bereits ein Geständnis abgelegt haben, die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl gegen den Usbeken. Heute soll der Verdächtige einem Haftrichter vorgeführt werden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Parallel dazu liefen längst Diskussionen um die Abschiebepraxis im Land an. Dem mutmaßlichen Attentäter war bereits 2016 das Aufenthaltsrecht in dem Land verwehrt worden. Doch anstatt auszureisen, war er untergetaucht. Der sozialdemokratische Regierungschef Stefan Löfven hat ein härteres Durchgreifen verlangt, der Chef der Rechtspopulisten, Jimmie Åkesson, nimmt vor allem die Regierung in die Pflicht: „Falls die Angaben, die wir über die Person bekommen haben, stimmen, dann müssen wir verlangen, dass jemand dafür die Verantwortung übernimmt.“
In ganz Schweden gedachte man gestern der Anschlagsopfer mit einer Schweigeminute. In der Hauptstadt versammelten sich Menschen rund um den Tatort und das Rathaus, Flaggen wehten auf halbmast. Auch die schwedische Königsfamilie (siehe Bild oben) und Politiker zeigten ihre Anteilnahme.
Peter Neumann erstellt indes düstere Prognosen: Europa müsse mit noch mehr Anschlägen rechnen. „Ich glaube, dass der Islamische Staat mehr und mehr versuchen wird, die Anhänger im Westen zu aktivieren“, sagte der Wissenschaftler im „ZDF-Morgenmagazin“. Die Behörden seien zwar gut vorbereitet auf die Terrorgefahr, aber es könne immer noch viel mehr getan werden. Die Menschen in Europa müssten eine realistische Einschätzung der Terrorgefahr haben, das bedeute aber nicht, dass man sich verrückt machen sollte: „Es wird nach wie vor nicht jeden Tag etwas passieren – man muss keine Angst haben, auf die Straße zu gehen.“