Beziehung zu Kreml ist auf „Tiefpunkt“
US-Außenminister Tillerson betont nach Gespräch mit Putin, es gebe wenig Vertrauen auf beiden Seiten.
Rex Tillerson hat bei seinem Besuch im Kreml ein geringes Vertrauen zwischen seiner US Regierung und jener in Moskau festgestellt. Das Verhältnis zwischen den USA und Russland sei auf einem „Tiefpunkt“, sagte der US-Außenminister nach dem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow und Präsident Wladimir Putin. „Die beiden größten Atommächte können nicht so eine Beziehung haben“, fügte er hinzu. Lawrow sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, Russland sei „trotz der Probleme offen für einen Dialog“. Bei dem Gespräch hätten beide Seiten ihre „gemeinsame Absicht“bestätigt, „einen kompromisslosen Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu führen“.
Lawrow kündigte zudem die Bereitschaft Putins an, die Zusammenarbeit im syrischen Luftraum wieder aufzunehmen. Russland hatte die Vereinbarung, nach der sich beide Länder gegenseitig über ihre Flugbewegungen informieren, nach dem US-Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt ausgesetzt. Auch die UN-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, sagte in New York, ihr Land sei lösungsbereit. „Wir sind bereit, mit unserem Gewicht und unseren Möglichkeiten die Diplomatie zu unterstützen.“Aber die USA benötigten „Partner, die es ernst damit meinen, ihren Einfluss“auf Syriens Machthaber Baschar al-Assad geltend zu machen.
Haleys Äußerungen waren der erste Hinweis darauf, dass sich die neue US-Regierung um eine diplomatische Lösung des seit sechs Jahren andauernden Bürgerkriegs bemühen will. „Die USA glauben fest daran, dass ein politischer Prozess funktionieren kann“, sagte Haley. Russland müsse aber seine Unterstützung für Assad beenden, und der Iran müsse aufhören, „Öl ins Feuer dieses Krieges zu gießen“.