Schock an der Uni über eine Falle mit Rasierklingen.
Studierende fanden heimtückische Sticker die auf Identitäre hinweisen. Wer sie abkletzelt, riskiert Fingerkuppen.
Der Konflikt zwischen der Alpen-Adria-Universität und der „Identitären Bewegung“eskaliert. „Ein Student hat uns vom Mistkübel der UniBushaltestelle zwei Sticker gebracht, unter denen Rasierklingen versteckt waren“, berichtet Hochschülerschaft-Chef Stefan Trautner. „Will die jemand entfernen, besteht Verletzungsgefahr für die Fingerkuppen.“
Die ÖH informierte die UniLeitung. „Wir haben Mitarbeiter und Studierende gewarnt, dass ja niemand versucht, die Sticker selbst abzulösen“, sagt Uni-Sprecherin Annegret Landes. „Stattdessen soll man den Standort – am besten mit Foto – der Gebäudetechnik melden, die den Aufkleber entfernt.“
Der Verfassungsschutz wurde eingeschaltet. Als Straftat könnten versuchte Körperverletzung, Gemeingefährdung oder Verhetzung infrage kommen. „Es geht um unbekannte Täter, der Aufkleber weist auf die Identitäre Bewegung hin“, sagt Staatsschutz-Chef Helmut Mayer. „Es dürfte schwer werden, da jemanden zu ermitteln.“
Uni-Sprecherin Landes sieht einen Zusammenhang zwischen dem Identitären-Sturm auf eine Vorlesung und der Eskalation: „Danach gab es vermehrt Sticker in unserem Haus, auf den Toiletten, an den Bürotüren von Mitarbeitern, die sich gegen die Identitären gewandt haben. Aber die Absicht, Kritiker zu verletzen, ist neu.“Doch sie verfehlt ihre Wirkung, wie ÖH-Chef Trautner weiß: „Die Studierenden sind entsetzt über die Rechtsextremen. Aber sie haben keine Angst, sondern sind wütend-entschlossen.“
Einer der Identitären postete auf Facebook, sie hätten mit dem Fall, der ihnen untergeschoben wurde, nichts zu tun.
Persönliche Schmähungen, Vandalenakte, jetzt die heimtückischen Rasierklingen-Fallen: Die Identitären stehen für Verhetzung und Verletzung mit allen Mitteln.
Oliver Vitouch, Rektor