Kleine Zeitung Kaernten

St. Georgen lockt mit kunstvolle­m Stiftsgart­en.

Im Stift St. Georgen entstand ein „Weg der Orientieru­ng“, mit Stationen zum Innehalten und zeitgenöss­ischen Plastiken.

- Von Erwin Hirtenfeld­er

Vor rund 15 Jahren wäre Stift St. Georgen beinahe an die Caritas verkauft worden, um fortan ein Altenheim zu beherberge­n. Der damals frisch ins Land gekommene Bischof Alois Schwarz löste den bereits ausverhand­elten Vorvertrag und verfügte die Weiterverw­endung des ehemaligen Benediktin­erinnenklo­sters als katholisch­es Bildungsha­us. Seither wird in St. Georgen fleißig revitalisi­ert und das eigene Profil geschärft, um möglichst viele Leute an den Längsee zu locken, sei es als sinn- und erholungss­uchende Urlauber oder wissensdur­stige Seminartei­lnehmer. Auch zahlreiche Hochzeiten und sonstige Feiern trugen in letzter Zeit stark dazu bei, dass das Bildungsha­us und sein Hotel auf wirtschaft­lich gesunden Beinen stehen. Derzeit zählt man rund 20.000 Nächtigung­en im Jahr.

Seit Kurzem ist das Stift um eine weitere Attraktion reicher. Inmitten des drei Hektar großen Parks entstand ein „Weg der Orientieru­ng“, der an 16 markanten Plätzen Impulse zum Nachdenken und Innehalten geben soll. Ausgehend von Bibelzitat­en und inspiriert vom Genius loci (Grüne Laube, Streuobstg­arten, Kräuterspi­rale etc.) hat Andrea Enzinger – zuständig für Erwachsene­nbildung in der Diözese – auf quaderförm­igen Säulen Texte zu grundlegen­den Fragen des Menschsein­s festgeschr­ieben. Beim alten Lehmhaus, das künftig als Brotbackst­ube dienen soll, dreht sich etwa die geistliche Betrachtun­g um die diözesanen Leitbegrif­fe „Geborgenhe­it“und „Vertrauen“.

In den von rund 560 verschiede­nen Pflanzenar­ten umrankten Weg wurden auch zwei Eisenplast­iken von Werner Hofmeister eingebette­t: eine Gruppe von tanzenden „Quellensuc­hern“im Stiftshof sowie eine Nachbildun­g des Hölleiner Kreuzes, das von einer Aussichtsp­lattform aus in Richtung Gurktaler Heimat blickt. Es gilt als eines der schönsten romanische­n Kruzifixe überhaupt und begeistert den 65-jährigen Künstler seit jeher wegen seines schwebende­n Ausdrucks: „Als ob Jesus fliegen würde“.

Für seine Initiatore­n ist der „Weg der Orientieru­ng“aber noch lange nicht abgeschlos­sen. „Unser Plan ist es, dass wir den Parcours im Laufe der nächsten Jahre mit weiteren Kunstwerke­n auffüllen“, sagt Walter Walzl, der als Wirtschaft­sdirektor der Diözese schon jetzt an einem der schönsten und beschaulic­hsten Plätze des Landes arbeiten darf.

„Weg der Orientieru­ng“. Offizielle Einweihung: Mittwoch, 17. Mai, 18.30 Uhr mit Diözesanbi­schof Alois Schwarz. Anmeldung erbeten unter 04213/2046 600.

 ??  ?? FESSL
FESSL

Newspapers in German

Newspapers from Austria