Griss schließt Antreten bei Wahl nicht aus. Ob sie auf „Liste Kurz“kandidiert? Zuerst müsse Kurz sein Programm vorlegen.
Künftig können auch Nicht-Parteimitglieder, vor allem aber auch Mitglieder anderer Parteien, auf ÖVP-Listen kandidieren. Das wird im Statut der neuen ÖVP verankert, und darauf wies auch der Vertraute des neuen Chefs Sebastian Kurz, Gernot Blümel, im kurzfristig anberaumten Livegespräch mit der Kleinen Zeitung in der Wiener Redaktion noch einmal hin. Die Frage von Kleine-Innenpolitikchef Michael Jungwirth lag auf der Hand: Zeichnen sich schon Partnerschaften ab? Etwa eine „feindliche Übernahme“der Neos? Blümel ließ sich nicht in die Karten schauen. „Sebastian Kurz macht sich Gedanken darüber, was daraus entstehen kann, und wenn es Zeit ist, wird er sie präsentieren.“
Auch Ex-Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss stellte sich dem Livegespräch mit der Kleinen Zeitung. Sie entzog sich erwartungsgemäß der Frage, ob sie sich als Kandidatin für die neue ÖVP aufstellen lassen werde, oder für die Neos, oder womöglich sogar für beide, im Wege einer verbundenen Liste. „Ich schaue mir das noch an.“
Bis wann? „Ich lasse mich nicht drängen. Vielleicht entscheide ich mich weder für das eine noch für das andere.“
Sie werde jedenfalls keiner Partei beitreten. „Wenn, dann wird es eine Kooperation oder Unterstützung durch mich. Aber nur, wenn ich dahinterstehen kann, wenn es sich lohnt, dass ich mich dafür einsetze. Ich muss ja nicht.“
stelle sich für sie derzeit noch die Frage, was der denn wolle mit der geballten Macht. „Das wissen wir noch nicht, aber es ist verständlich, dass er nicht alles auf einmal auf den Tisch legt.“Wenn es das Programm gibt, dann werde man sich das anschauen müssen dahin gehend, ob es gut sei für Österreich und ob es eine Chance auf Umsetzung habe.
Ob es Überraschungen in Bezug auf die Inhalte geben wer- de? Diesbezüglich ließ Blümel weiter alles offen. „Kurz hat bisher immer überrascht, in jeder neuen Funktion. Das wird auch diesmal so sein.“
SPÖ und ÖVP sind sich längst noch nicht darüber im Klaren, wie es nun mit der nur noch auf dem Papier bestehenden Koalition tatsächlich weitergehen soll. Der Dritte im Bunde im Gespräch mit Jungwirth war Regierungskoordinator Thomas Drozda (SPÖ). Drozda gab im Gespräch zu, dass die Zerrüttung zwischen SPÖ und ÖVP nicht erst wenige Tage alt ist: „Ich habe schon für Franz Vranitzky gearbeitet und für Viktor