Kopten erneut Opfer des Terrors
Bei einem Angriff auf einen Bus auf dem Weg zu einem Kloster werden mindestens 28 Menschen getötet. Die christliche Minderheit ist immer wieder Ziel der Terrormiliz IS.
gyptens christliche Minderheit ist erneut Opfer eines verheerenden Anschlags geworden. Beim Angriff bewaffneter Männer auf einen Bus wurden im Zentrum des Landes mindestens 28 Menschen getötet – darunter zwei Kleinkinder – und 22 verletzt. Der Bus war in al-Minja südlich der Hauptstadt Kairo auf dem Weg zum Kloster St. Samuel, als er von Angreifern mit automatischen Waffen beschossen wurde, wie Provinzgouverneur Essam al-Bedaui sagte. Die Angreifer konnten demnach fliehen.
„Tief betroffen und entsetzt“zeigte sich Kardinal Christoph Schönborn. Sein Gebet und sein Mitgefühl seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. Jedes neue Attentat mache deutlich, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf, sagte er der „Kathpress“und erinnerte daran, dass er im Oktober al-Minja besucht hatte. Dort hatte er den örtlichen Bischof und Angehörige von jenen Kopten getroffen, die in Libyen von der Terrormiliz IS ermordet wurden. Auch die Regierung in Wien sowie jene zahlreicher anderer Länder verurteilten das Attentat scharf.
Erst am Palmsonntag wurden bei Anschlägen auf zwei Kirchen der Kopten in Alexandria sowie in Tanta 45 Menschen getötet. Am 11. Dezember 2016 hatte sich ein Selbstmordattentäter während einer Sonntagsmesse in der Kirche St. Peter und Paul in Kairo in die Luft gesprengt. 29 Menschen wurden getötet. Alle Anschläge reklamierte der IS für sich. Im Februar rief die Miliz zu Gewalt gegen Kopten auf, Hunderte Menschen flohen von der SinaiHalbinsel. Die Jihadistengruppen werfen den Kopten vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 unterstützt zu haben. Seitdem wurden laut Menschenrechtsaktivisten mehr als 40 Kirchen in Brand gesetzt oder beschädigt.