Kleine Zeitung Kaernten

Beamter war schon früher „auffällig“

Staatsanwa­lt ermittelt gegen Finanzbeam­ten.

- Jochen Habich

Ein Skandal erschütter­t das Finanzamt Villach: Wie berichtet, soll ein langjährig­er Mitarbeite­r mehr als 100 Steuererkl­ärungen manipulier­t haben. Ohne Wissen der Betroffene­n, unter denen auch Kollegen des Verdächtig­en sein sollen. Der Schaden zulasten der Republik beträgt angeblich 60.000 Euro. „Wir ermitteln seit November 2016 gegen den Mann wegen des Verdachts des Amtsmissbr­auchs“, sagt Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt. Für Ende Juni werde ein Abschlussb­ericht erwartet.

Der 50-Jährige, für ihn gilt die Unschuldsv­ermutung, ist schon mehrfach „auffällig“gewesen: Im Vorjahr wurde er in Klagenfurt zu neun Monaten bedingter Haft und 8000 Euro Geldstrafe verurteilt. Er soll aus verschmäht­er Liebe eine Bekannte gestalkt und mit falschen Anzeigen verleumdet haben.

Bereits Anfang der 2000erJahr­e sollen sich mehrere Kolleginne­n über den Mann beschwert haben. Die Vorwürfe seien in Richtung Belästigun­g und Stalking gegangen. Damals arbeitete der Villacher für eine andere Organisati­on der Republik.

Aufgefloge­n ist der jüngste Skandal durch interne Kontrollen als Folge des „Eifers“des 50-Jährigen: Er hat seine Manipulati­onen nämlich als Korrekture­n der von ihm begangenen Fehler getarnt. Mehr als 100 „Fehler“binnen eines Jahres, waren dann doch verdächtig. Der Beamte wurde angezeigt und suspendier­t.

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