Zur Person
komme jetzt für eine Trainerstunde 50 Euro. Das hat es nie gegeben. Dadurch, dass er in der Weltrangliste immer weiter nach oben geklettert ist, verdient er viel Geld, und ich bekomme einen Teil davon.
So denke ich nicht. Ich weiß, was ich dem Günter zu verdanken habe und wie sehr ich noch immer von ihm lerne.
Der Erfolg ist kein Gift für unsere Beziehung, das lassen wir nicht zu. Und was das Geld betrifft: Es ist vertraglich abgesichert. So wie man einen Ballabdruck nicht wegwischt, wischt man auch die gemeinsame Vereinbarung nicht weg.
Die Beziehung ist noch immer so vertraut, dass das Vertragliche gar nicht nötig wäre.
Da bin ich immun. Ich sehe an mir noch immer die Fortschritte, die ich mache. Auch wenn sie heute kleiner sind als vor Jahren. Es gibt keinen Besseren für mich.
Ich tu mir leichter, weil ich so viel älter und seit 30 Jahren im Trainergeschäft bin. Ich hatte so unterschiedliche Charaktere wie einen Becker, einen Skoff, einen Koubek, einen Leconte. Jeder Einzelne hat auch mich besser gemacht. In der Umkleidekabine kommen von zehn jungen Trainern wie viele, die mich etwas fragen? Zehn.
Ich hab eine sehr angesehene Position unter den Trainern. Das kriegt er natürlich mit. Egal, ob das ein McEnroe oder ein Ivan Lendl ist, „Servus, Günter, wie geht’s, was machst, gratuliere!“Und dann geben sie Tipps, wie Dominic noch besser Tennis spielen kann. Das erleben andere nicht. Der Dominic muss mir für nichts dankbar sein, er hat eine außergewöhnliche Begabung. Er hat auch viel, viel mehr gemacht und gearbeitet. Alle, die sich da oben aufhalten, sind außergewöhnlich begabt und arbeiten viel, viel mehr als andere.
Ich gehe damit völlig entspannt um. Ich spiele nicht, um Millionen anzuhäufen. Ich hab auch früher nie wegen des Geldes gespielt. Ich spiele, weil ich gern spiele. Luxus bedeutet mir wenig. Es ist kein Ziel.
Ja, aber nur, weil ich einen Vertrag mit der Firma habe. Ich weiß nicht einmal, was so eine Uhr kostet, weil es mich nicht interessiert.
Ich glaub ihm das, es ist ihm egal. Er mag Qualität, aber der Preis ist ihm nicht wichtig. Er braucht keine schnellen, auffälligen Autos. Er braucht keinen Schmuck.
Ich freu mich, wenn ich nicht mehr, wie als Junger, minutenlang die Menükarte stu- dieren muss, um ein leistbares Essen auszusuchen. Und wenn ich zu Hause bin, gönne ich mir biologisches Essen, das fast doppelt so teuer ist. Davor hätte ich früher zurückgeschreckt.
Nach dem Finale in Madrid hätte er mit dem Privatjet weiter nach Rom fliegen können. Das hat er zurückgewiesen, weil er keine Sonderbehandlung wollte. Am liebsten gibt er Geld für Fußballmatches aus, für seinen FC Chelsea. Und einmal im Jahr genießt er es, wenn er schön auf Urlaub fährt.
Noch mehr Freude macht es mir, wenn ich daheim Freunde zu einem guten Essen einladen darf. Und wenn ich meinen Eltern zurückgeben kann, was sie in jungen Jahren für mich getan haben.
Man weiß nie, ob er ganz vorne stehen wird. Zu Ende ist es, wenn er aufhört, Tennis zu spielen. Dann ist unser beruflicher Weg vorbei. Der wird sich verändern, wenn ich ihn im nächsten Jahr bei fünf, zehn Turnieren nicht mehr persönlich begleite, weil es nicht mehr notwendig ist. Unser Verhältnis würde sich abnutzen, wenn wir nicht Abstand halten. Sein Ziel ist klar. Er will ein Grand-Slam-Turnier gewinnen und die Nummer eins der Welt werden. Er hat keine Limits.
Wenn er in zehn Jahren ein Problem hat und etwas bedrückt ihn, und der Papa ist gerade auf Urlaub, würde es mich freuen, wenn er mich anruft. Das wäre ein beglückender Moment.