Rot-Schwarz hat einst viel geleistet
Man müsse der heutigen großen Koalition nicht nachweinen, meint ein Leser, sollte aber vergangene Verdienste nicht vergessen.
Wir brauchen dieser großen Koalition, die keine große mehr war, nicht nachzuweinen, sollten aber daran denken, was diese Zusammenarbeit, vor allem in den schwierigen Nachkriegsjahren, für unser Land Positives zustande gebracht hat. Denken wir nur an die schwierigen Staatsvertragsverhandlungen, später das gemeinsame Streben zum EU-Beitritt. Das alles sollten wir nicht vergessen.
Darum verstehe ich auch nicht, dass die ÖVP ihren Namen in den Hintergrund rückt zugunsten eines Namens, der gerade populär ist. Man sollte auch daran denken, was passiert, wenn das riskante Pokerspiel, das Sebastian Kurz jetzt betreibt, nicht zum erwünschten Ziel führt. Die nächsten Koalitionsverhandlungen werden jedenfalls nicht einfacher werden. Franz Reithofer, Weiz
Ehrlicher Nachruf
Höchst interessant und ehrlich der Nachruf auf die große Koalition von Ernst Sittinger. Der Satz „Der rot-schwarze Proporz kontrolliert/e die Gesellschaft bis in den letzten Winkel“sagt alles! Welche Berechtigung haben SPÖ und ÖVP überhaupt noch, außer für die Günstlinge, die von diesen Parteien profitieren bzw. profitiert haben? Absurd handelt die Masse der Bevölkerung, die auf die Politik schimpft und bei Wahlen eine dieser Parteien immer wieder wählt. Genauso wenig wie die SPÖ sozial ist, ist die ÖVP christlich, außer ihren Günstlingen gegenüber.
Gabriel Lauchard, Ferlach
Abschied wovon?
„Mehr Geld für Militär, Rotstift bei den Armen“, 24. 5. Der von Gott Mammon gesalbte Präsident der USA gibt nun die Richtung vor, wie sich der Führungsstaat des globalisierten Kapitals künftig ent- bzw. abwickeln wird. Er wird dem „verhassten Wohlfahrtstaat, endgültig den Garaus machen“(Karl Doemens). Ob das auch für die künftige K&K-Regierung (Kurz & Kern) ein Vorbild sein wird? Wenn der „lange Weg zum kurzen Abschied“der Abschied von Sozialpartnerschaft, Kammern und Sozialversicherungen sein wird, dann wird aus K&K am Ende kurz und klein – und dann es könnte schon sein, dass auch bei uns trotz Erdog˘an die Ausgaben für Militär und Polizei wie in den USA steigen werden. Ob damit die Natur wieder ins Gleichgewicht kommt?
Josef Permes, Hohenthurn
Trump heizt uns ein
Als Trump vor mehr als hundert Tagen die US-Wahl gewann, ging mir der folgende Gedanke durch den Kopf: „Dieser Mann heizt ihnen (allen) ein!“Wer diese „ihnen“sein würden, war (mir) damals noch nicht klar. Jetzt wird es deutlicher: Zuallererst den Amerikanern selbst, mit erbarmungslosen Sozialkürzungen und Ersetzen „Der lange Weg zum kurzen Abschied“, 25. 5.