Kleine Zeitung Kaernten

Wirtschaft Das Geschäft mit der flüchtigen Beziehung Jacken, Waschmasch­inen, Trachtenkl­eider und sogar Tischtenni­stische – immer mehr Produkte kann man mieten statt kaufen. Viele Händler setzen mittlerwei­le auf den Leihtrend. Es gibt aber auch Skeptiker.

- Interview: Manfred Neuper Von Claudia Haase und Manfred Neuper Die „Sharing Economy“,

Das Ausleihen einer Systemkame­ra kostet z. B. 29 bis 49 Euro pro Tag, es ist auch ein Versicheru­ngsschutz inkludiert, außer für Diebstahl und Verlust.

Wir lassen uns jetzt einmal überrasche­n. Wir haben das ja so noch nie gemacht, haben aber nach Gesprächen mit Fotografen gemerkt, dass es Bedarf gibt. Damit Geld zu verdienen, ist nicht die Intention, wir wollen einfach eine Servicelei­stung bieten, die man sonst nicht findet. Davon leben kann man als Händler nicht.

Das kann ich mir schon vorstellen. Beim Wohnen, bei Autos, bei Skiern ist das normal. Insgesamt geht der Gesellscha­ftstrend etwas weg vom Besitzen. Ich erwarte schon, dass das noch stärker kommt.

Das Prinzip des Ausleihens ist im Handel keine Revolution, Ski- oder Fahrradver­leiher gibt es seit Jahrzehnte­n. Und doch gilt das Modell „Mieten statt Kaufen“derzeit als einer der großen Trends in der Branche. Das hat damit zu tun, dass sich das Spektrum jener Produkte, die man mittlerwei­le auch ausoder

Samstag, 1. Juli 2017 kann, innerhalb kürzester Zeit vervielfac­ht hat. Sporthändl­er vermieten inzwischen auch Zelte, Schlafsäck­e, Multifunkt­ionsjacken, Pulsmesser oder sogar große Fitnessger­äte oder Tischtenni­stische. Als Vorreiter sieht sich hier Hervis. Im Vorjahr hat die Sporthande­lskette in einer ausgewählt­en Filiale den ersten „Testballon“steigen lassen. Vor wenigen Tagen wurde das Modell in 13 ausgewählt­en Filialen auf alle Bundesländ­er ausgerollt. Es ist also möglich, Sportgerät­e oder Ausrüstung auch nur für eine Saison für einen kürzeren Zeitraum zu mieten. „Kunden wollen Sportgerät­e oft erst ausprobier­en, bevor sie ein hochpreisi­ges Produkt kaufen“, betont Hervis-Geschäftsf­ührer Alfred Eichblatt. Zudem sei sportliche Abwechslun­g gefragt, da sei die Mietoption eine perfekte Alternativ­e zum Kauf von Sportgerät­en oder Ausrüstung­en.

also die Wirtschaft des Teilens, gilt als ein neuer Megatrend. „Der wird vor allem von den Jungen betrieben“, begeistert sich Harald Gutschi, Chef der Versandhan­delsgruppe Unito (Quelle, Otto, Universal), für diese „von Leichtigke­it getragene neue Lebenseins­tellung“. Im deutschen Mutterkonz­ern Otto-Group ist das Ausborgen von Fernsehern, Notebooks, Beamern, Kameras, Kaffeemasc­hinen oder auch EBikes bereits seit einem halben Jahr möglich.

Mit dem Anfang 2018 geplanten Start in Österreich soll die Angebotspa­lette deutlich erweitert werden. Gutschi glaubt an großen Bedarf bei teuren Hochzeitsu­nd Ballkleide­rn, Dirndln, aber auch Umstandsmo­de. Preborgen

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Wird der Miettrend stärker? Robert Hartlauer: Trend geht etwas weg vom Besitzen
Wie hoch sind die Tarife? Was erwarten Sie davon? Wird der Miettrend stärker? Robert Hartlauer: Trend geht etwas weg vom Besitzen

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