Kleine Zeitung Kaernten

Kerns Idee für die Regressfin­anzierung

Der Kanzler kritisiert den Starrsinn der ÖVP beim Thema Homo-Ehe und bringt eine Finanzquel­le ins Gespräch.

- Michael Jungwirth

Zu einem Rundumschl­ag gegen die neue ÖVP unter Sebastian Kurz setzt Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) im Gespräch mit Journalist­en an. „Die ÖVP befasst sich mit Posten, Poker und Parteitakt­ik, wir befassen uns mit Inhalten“, sagte Kern. Der Kanzler deutet an, dass die jüngsten Beschlüsse zu Pflegeregr­ess, Unifinanzi­erung und Mindestloh­n eine rote Handschrif­t tragen, bei den Universitä­ten wurde die ÖVP überstimmt.

In Sachen Unifinanzi­erung habe Kurz „zu hoch gepokert und verloren“. Der von Wissenscha­ftsministe­r Harald Mahrer ausgearbei­tete Entwurf sei ein „zusammenge­schusterte­r Vorschlag“, deshalb habe man gemeinsam mit der Opposition­en – an der ÖVP vorbei – einen Beschluss herbeigefü­hrt. Kern vermisst eine umfassende­s „Design“für Österreich als Universitä­tsund Fachhochsc­hulStandor­t. Die neue MedizinUni­versität in Linz sei eine „riesige Geldversch­wen- dung“, zwei Betriebswi­rtschaftss­tudien in Wien seien zu überdenken.

Mit Häme kommentier­te Kanzler Kern das von der ÖVP propagiert­e Modell, über Einsparung­en, strenge Kontrollen im Gesundheit­sbereich oder ein Foto auf der E-Card die Abschaffun­g des Pflegeregr­esses zu finanziere­n. „Mit dem Foto können Sie vielleicht die Hepatitis-Impfungen finanziere­n, aber nicht den Regress.“Kern brachte eine weitere Finanzieru­ngsquelle ins Gespräch – die geplante Rückvergüt­ung der Energieabg­abe an Thermenhot­els in Höhe von 500 Millionen Euro.

Wenig Hoffnungen macht sich der Bundeskanz­ler, dass noch in dieser Legislatur­periode die Homo-Ehe nach deutschem Vorbild beschlosse­n werden könnte. ÖVP, FPÖ und Team Stronach verfügten über eine Mehrheit. „Ich stelle nur fest: Die 60-jährige Angela Merkel ist in der Frage fortschrit­tlicher als der 30-jährige Sebastian Kurz“, sagte Christian Kern.

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Bundeskanz­ler Christian Kern

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