Bankomaten-Knacker gefasst
In Lieserhofen schlug Bankomat-Bande schon wieder zu. Einbruch wurde erst Stunden später bemerkt. Einer der mutmaßlichen Täter hatte sich in einem Bachbett versteckt.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, haben die Ermittler drei Fälle auf einmal gelöst: Denn nur knapp zwölf Stunden nach dem spektakulären Bankomaten-Einbruch in der Raiffeisenbank Lieserhofen am Samstag kurz nach Mitternacht wurde einer der drei mutmaßlichen Täter festgenommen.
Dabei waren die drei Einbrecher geschickt vorgegangen: Angezogen mit weißen Ganzkörper-Overalls inklusive Mundschutz zwängten sie die Eingangstüre zum Foyer der Bank auf. „Mit Werkzeug öffneten sie den Bankomaten und stahlen die Geldkassetten“, beschreibt Christian Martinz vom Landeskriminalamt. Dann versprühten sie Chemikalien, um die Spuren zu vernichten und flüchteten mit einem Auto. Der „Modus Operandi“sei in allen drei Fällen, also bei dem Einbruch in Treffen Mitte Juni sowie dem versuchten Geldautomatendiebstahl in Wolfsberg am vergangenen Dienstag, derselbe, sagt Martinz: „Zwei Mal wurden Chemikalien mittels Feuerlöscher versprüht, einmal wurden die Täter daran gehindert“, erklärt Martinz.
Der gestrige Einbruch in Lieserhofen wurde erst sechs Stunden später von einem Kunden bemerkt. Wie das? Martinz: „Der Alarm wurde zwar ausgelöst, aber nicht weitergeleitet.“Ob die Täter die Übertragung manipuliert haben oder ob ein technisches Gebrechen schuld war, ist noch unklar.
Trotz dieser Zeitverzögerung spielte der Zufall den Beamten in die Hände: Bei einer RoutineVerkehrskontrolle blieb ein Fahrzeug nicht stehen. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf und fanden später das vermeintliche Fluchtauto mit moldawischem Kennzeichen leer in Mallnitz. Und wenige Stunden später wurde auch der bulgarische Lenker gefasst, der sich in einem Bachbett versteckt hatte. Nach den anderen Tätern wurde bei Redaktionsschluss noch gefahndet.