Kleine Zeitung Kaernten

130 Pflegekräf­te mehr ab 2018. Drei Jahre lang wurde gerungen. Als Mitzahler stimmten Gemeinden doch zu.

- Von Andrea Bergmann Eine Mehrheit

Den rund 3000 Pflegekräf­ten in Kärntens Pflegeheim­en winkt Erleichter­ung. Mit 1. Jänner 2018 tritt die neue Heimverord­nung in Kraft, um die volle drei Jahre gerungen wurde. Ein verbessert­er Personalsc­hlüssel bewirkt 130 zusätzlich­e Vollzeit-Arbeitsplä­tze. Künftig soll eine Pflegekraf­t auf 2,4 Heimbewohn­er kommen. Derzeit sind es 2,5. Nicht in diesen Pflegeschl­üssel eingerechn­et wird zusätzlich­es Animations­personal: eine halbe Vollzeitkr­aft je Heim. 5,8 Millionen Euro machen die Mehrkosten aus. Land und Gemeinden zahlen je 50 Prozent. „Wir sind für mehr Personal, aber 2,8 Millionen Euro Mehrkosten sind nicht schaffbar“, lautete lange die Position der Bürgermeis­ter. Im Mai ist ein Mehrheitsb­eschluss im Gemeindebu­nd-Vorstand am Nein von ÖVP und FPÖ gescheiter­t. Gestern gab es eine klare zehn zu drei Mehrheit für das gesamte Pflegepake­t. Die fünf SPÖ-Gemeindech­efs mit Gemeindebu­ndpräsiden­t Peter Stauber, die drei FPÖ-Vertreter mit Vizepräsid­ent Max Linder sowie zwei der fünf ÖVP-Bürgermeis­ter stimmten mit Ja.

war diesmal möglich, weil Sozialrefe­rentin Beate Prettner (SPÖ) das Entgegenko­mmen des Landes gegenüber den Gemeinden nachgebess­ert hat. Deren Kostenante­il für die Kinder- und Jugendwohl­fahrt soll von derzeit 56 Prozent bis zum Jahr 2029 auf 50 Prozent reduziert werden. Pro Jahr seien das 260.000 Euro weniger, rechnet man im Gemeindebu­nd. „Die Gemeinden sind mit ihcher

Budgets am obersten Limit. Schritte des Landes waren unabdingba­r“, sagt Stauber. „Jetzt hält sich die Kostenbela­stung für uns in Grenzen. Das Wohl der Pflegebedü­rftigen und gute Arbeitsbed­ingungen für die Pflegekräf­te sind garantiert“, betont Linder.

Mitzahlen müssen die Gemeinden auch die von der Landespoli­tik zugebillig­ten 100 Pflegekräf­te mehr für die Kabeg-Spitäler sowie die Gehaltserh­öhungen: 200 Euro brutto für diplomiert­e Kräfte, 100 Euro mehr für die Pflegehelf­er. Gesamtkost­en: 14 Millionen Euro. Die Gemeinden zahlen neben Land und Kabeg 30 Prozent mit.

Der Beschluss von Gemeindeun­d Städtebund muss jetzt in Begutachtu­ng geschickt werden, dann wird die neue Heimren verordnung in der Landesregi­erung beschlosse­n. Prettner hat damit ein wichtiges Ziel in ihrer Amtszeit erreicht. „Für die qualitätsv­olle Betreuung älterer Menschen und gute Arbeitsbed­ingungen unseres Pflegepers­onals sind wir an die Grenzen des budgetär machbaren gegangen“, betonten Prettner und Landeshaup­tmann Peter Kaiser als Personalre­ferent.

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Ab Jänner 2018 soll es in Kärntens Pflegeheim­en mehr Pflegepers­onal geben

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