130 Pflegekräfte mehr ab 2018. Drei Jahre lang wurde gerungen. Als Mitzahler stimmten Gemeinden doch zu.
Den rund 3000 Pflegekräften in Kärntens Pflegeheimen winkt Erleichterung. Mit 1. Jänner 2018 tritt die neue Heimverordnung in Kraft, um die volle drei Jahre gerungen wurde. Ein verbesserter Personalschlüssel bewirkt 130 zusätzliche Vollzeit-Arbeitsplätze. Künftig soll eine Pflegekraft auf 2,4 Heimbewohner kommen. Derzeit sind es 2,5. Nicht in diesen Pflegeschlüssel eingerechnet wird zusätzliches Animationspersonal: eine halbe Vollzeitkraft je Heim. 5,8 Millionen Euro machen die Mehrkosten aus. Land und Gemeinden zahlen je 50 Prozent. „Wir sind für mehr Personal, aber 2,8 Millionen Euro Mehrkosten sind nicht schaffbar“, lautete lange die Position der Bürgermeister. Im Mai ist ein Mehrheitsbeschluss im Gemeindebund-Vorstand am Nein von ÖVP und FPÖ gescheitert. Gestern gab es eine klare zehn zu drei Mehrheit für das gesamte Pflegepaket. Die fünf SPÖ-Gemeindechefs mit Gemeindebundpräsident Peter Stauber, die drei FPÖ-Vertreter mit Vizepräsident Max Linder sowie zwei der fünf ÖVP-Bürgermeister stimmten mit Ja.
war diesmal möglich, weil Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) das Entgegenkommen des Landes gegenüber den Gemeinden nachgebessert hat. Deren Kostenanteil für die Kinder- und Jugendwohlfahrt soll von derzeit 56 Prozent bis zum Jahr 2029 auf 50 Prozent reduziert werden. Pro Jahr seien das 260.000 Euro weniger, rechnet man im Gemeindebund. „Die Gemeinden sind mit ihcher
Budgets am obersten Limit. Schritte des Landes waren unabdingbar“, sagt Stauber. „Jetzt hält sich die Kostenbelastung für uns in Grenzen. Das Wohl der Pflegebedürftigen und gute Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte sind garantiert“, betont Linder.
Mitzahlen müssen die Gemeinden auch die von der Landespolitik zugebilligten 100 Pflegekräfte mehr für die Kabeg-Spitäler sowie die Gehaltserhöhungen: 200 Euro brutto für diplomierte Kräfte, 100 Euro mehr für die Pflegehelfer. Gesamtkosten: 14 Millionen Euro. Die Gemeinden zahlen neben Land und Kabeg 30 Prozent mit.
Der Beschluss von Gemeindeund Städtebund muss jetzt in Begutachtung geschickt werden, dann wird die neue Heimren verordnung in der Landesregierung beschlossen. Prettner hat damit ein wichtiges Ziel in ihrer Amtszeit erreicht. „Für die qualitätsvolle Betreuung älterer Menschen und gute Arbeitsbedingungen unseres Pflegepersonals sind wir an die Grenzen des budgetär machbaren gegangen“, betonten Prettner und Landeshauptmann Peter Kaiser als Personalreferent.