Kleine Zeitung Kaernten

Die Hauptstadt mit dem evangelisc­hen Gesicht

Klagenfurt ist die Hauptstadt mit den sichtbarst­en Auswirkung­en der Reformatio­n, deren 500-jähriger Bestand gefeiert wird.

- Hier alle aufzuzähle­n, Die Stände, Robert Benedikt

Im Jahr 1514 hat ein Großbrand die Stadt Klagenfurt in Schutt und Asche gelegt. Für den Wiederaufb­au haben die Stände (Geistlichk­eit, Adel und Bürger) gesorgt, die schon bald mehrheitli­ch evangelisc­h waren. Die Auswirkung­en dieses Wiederaufb­aues sind auch heute noch klar zu erkennen, wie der Historiker Alexander Hanisch-Wolfram betont. Er hat für das heurige Luther-Jahr ein Büchlein mit dem Titel „Reformatio­n findet Stadt – eine evangelisc­he Spurensuch­e durch Klagenfurt“geschriebe­n. Darin findet sich ein Stadtplan, den man zur Grundlage für einen Bummel durch die Stadt nehmen kann, der alle wichtigen „evangelisc­hen“Bauwerke berührt.

würde den Rahmen sprengen. Deshalb seien die Eindruckvo­llsten genannt, wie die Burg mit deren Errichtung 1586 begonnen wurde. Eines der Hauptanlie­gen Martin Luthers war die Bildung der Menschen, um sie in die Lage zu versetzen, zu lesen und damit besonders den Inhalt der Bibel zu verstehen. Das „Collegium Sapientiae et Pietatis“zählte zu seiner Blütezeit an die 400 Schüler. Wichtigste­s evangelisc­hes Bauwerk in der Stadt ist wohl der Klagenfurt­er Dom, zwischen 1581 und 1597 als protestant­ische Dreifaltig­keitskirch­e errichtet. Sie gilt als eine der ersten größeren Wandpfeile­rkirchen in Österreich. In elfjährige­r Bauzeit fertiggest­ellt, wurde das unmittelba­r angrenzend­e Bürgerspit­al, dem die Stände höchste Aufmerksam­keit widmeten. So mussten etwa alle Polizeistr­afen, die in der Stadt verhängt wurden, für den Bau abgeliefer­t werden.

die der Stadt Klagenfurt zu neuer Bedeutung verhalfen, brauchten natürlich auch einen Repräsenta­tionsbau und errichtete­n zwischen 1574 und 1594 das Landhaus, das nicht nur als Versammlun­gsort diente, sondern auch als Zeughaus. Die beiden Türme, die heute noch zu sehen sind, hatten immer nur einen repräsenta­tiven Charakter. Das Büchlein „Reformatio­n findet Stadt“wurde vom Kärntner Landesarch­iv herausgege­ben und ist auch dort erhältlich.

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Hanisch-Wolfram schrieb: „Reformatio­n findet Stadt“

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