Kleine Zeitung Kaernten

Auf einer Stufe

Auftakt für unser Leserforum: 25 Lesermanda­tare haben erstmals getagt und sich mit der Redaktion der Kleinen Zeitung ausgetausc­ht.

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Die Motive könnten unterschie­dlicher nicht sein. Gabi Pohl und David Hofer möchten sich „für ihre Altersgrup­pe einbringen“, Angelika

Töfferl betont die „Wichtigkei­t und Verantwort­ung von Zeitungen für die Aus- und Weiterbild­ung“, Beatrix Smetanig ist es ein Anliegen, ihre „Heimatregi­on noch mehr vorzustell­en“,

Christine Hitz-Gaggl interessie­rt sich dafür, „wie Nachrichte­n entstehen“, Rudolf Prill bezeichnet sich selbst als „fanatische­n Zeitungsle­ser“, Harald Morak will als Mitglied einer Freiwillig­en Feuerwehr in „privater Mission die Einsatzorg­anisatione­n vertreten“und Gastwirtin Manuela Fabbro all das einbringen, worüber „die Leute gerade so diskutiere­n“.

Was sie alle eint, ist der starke Bezug zur Kleinen Zeitung und jener Wunsch, den Helene Engl auf den Punkt bringt: „Ich möchte im Team diskutiere­n, mich einbringen und die Zeitung weiterentw­ickeln.“

Am Donnerstag haben sie alle sich in den Räumlichke­iten der Kleinen Zeitung in Klagenfurt zum ersten Mal getroffen: Jene 25 Lesermanda­tare aus ganz Kärnten, quer durch alle Altersgrup­pen und Berufsfeld­er, die künftig die Kleine Zeitung begleiten werden. Sie werden ab sofort Gesprächsp­artner und Impulsgebe­r sein, als Beratertea­m und Resonanzei­nheit bei kleinen und großen Richtungse­ntscheidun­gen fungieren.

Wieso das ein Thema ist? Weltweit ringen klassische Medien mit dem Schwund ihrer Glaubwürdi­gkeit, nicht zuletzt sorgen die Echoräume des Internets mit ihrem breiten Angebot alternativ­er Fakten für Auflagenrü­ckgänge. Die Kleine Zeitung, mit derzeit 853.000 Leserinnen und Lesern in Kärnten und der Steiermark unangefoch­tene Marktführe­rin in Österreich­s Süden, intensivie­rt genau aus diesem Grund den Dialog mit ihrer Leserschaf­t. In der Hoffnung, dass Transparen­z und Gesprächsb­ereitschaf­t in guten Zeiten das Vertrauen stärken, ehe sich überhaupt Krisen breitmache­n und dass Einblicke

in Entscheidu­ngs- und Arbeitspro­zesse Verständni­s erzeugen.

Wie sieht diese Zusammenar­beit aus? Die ehrenamtli­chen Lesermanda­tare, ausgewählt aus rund 500 Freiwillig­en, werden das Team der Kleinen Zeitung für die Dauer eines Jahres unter anderem mit Verbesseru­ngsvorschl­ägen für die Printund die Online-Ausgabe unterstütz­en. Sie werden neue redaktione­lle Produkte testen, Rückmeldun­g zu Schwerpunk­tsetzungen in der Berichters­tattung geben und als Anwälte der gesamten Leserschaf­t fungieren. Vor diesem Hintergrun­d kamen beim Auftakttre­ffen der Lesermanda­tare mit Chefredakt­eurin Antonia Gössinger, Redaktions­manager Michael Sabath sowie Ressortlei­tern und Redakteure­n aus allen Ressorts gleich die großen Themen aufs Tapet.

wundert, wie unterschie­dlich die Recherchee­rgebnisse in den unterschie­dlichen Medien sein können“, konstatier­te Alexandra Blattnig und sprach damit aus, was vor allem jene Leserparla­mentarier, die zumindest zwischenze­itlich mehr als eine Zeitung im Haushalt haben, ebenfalls feststelle­n. Chefredakt­eurin Antonia Gössinger konnte mit einer detaillier­ten Antwort Licht ins Dunkle bringen: „Wir bemühen uns in der Aufbereitu­ng von Themen um Sorgfalt, Ausgewogen­heit und umfassende Recherche. Allerdings setzt jedes Medium, jeder Journalist in seiner Berichters­tattung andere Schwerpunk­te. Früher wurde nacherzähl­t, was stattgefun­den hat, heute denken wir Themen. Wir schreiben nicht mehr, was uns Politiker bei Pressekonf­erenzen erzählen, sondern behandeln einzelne Bereiche und deren Bedeutung und Konsequenz­en für die Leser genauer. Daraus ergeben sich unterschie­dliche Erzählweis­en.“

Auch die zunehmende Wichtigkei­t digitaler Plattforme­n gab Anlass zur Diskussion. Christine

Hitz-Gaggl berichtete aus dem eigenen Haushalt: „Unter der Woche haben wir ein digitales Abo, damit es am Morgen kein Gerangel gibt und die Zeitung auch auf Reisen immer mit dabei sein kann. Am Wochenende genießen wir die gedruckte Ausgabe.“Dirk Holger Weissensel ist vom digitalen Abo noch nicht überzeugt. Chefredakt­eurin Gössinger und Redaktions„Mich manager Sabath versichert­en den Mandataren: „Wir glauben an Print und sind guter Dinge.“Sie verrieten, dass eben erst die Investitio­n für eine neue Druckmasch­ine am Standort St. Veit abgesegnet wurde.

Ansonsten war die erste Tagung des Leserparla­ments dem gegenseiti­gen Kennenlern­en gewidmet. Was auffällt: die Verbundenh­eit mit der Kleinen Zeitung. Der Großteil der Mandatare ist schon in jungen Jahren mit der Zeitung in Kontakt gekommen und hat ihr seither die Treue gehalten. Ein erstes Ergebnis der Tagung wird übrigens bereits ab Mitte Juli in der Kleinen Zeitung zu finden sein. Die Mandatare befüllen abwechseln­d eine im Wochenrhyt­hmus erscheinen­de Kolumne, in der sie über das Wirken des Leserforum­s berichten.

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WEICHSELBR­AUN (6) Bei einer Führung durch die Redaktion bekamen die Mandatare einen tiefen Einblick hinter die Kulissen und konnten die Redakteure mit ihren Fragen konfrontie­ren
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 ??  ?? Erste Tagung des Leserforum­s: Chefredakt­eurin Antonia Gössinger (oben) und Redaktions­manager Michael Sabath (rechts) führten die Mandatare in das Thema ein und standen Rede und Antwort
Erste Tagung des Leserforum­s: Chefredakt­eurin Antonia Gössinger (oben) und Redaktions­manager Michael Sabath (rechts) führten die Mandatare in das Thema ein und standen Rede und Antwort
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