Eine Frau mit Extra-Klasse
Katharina Burgstaller (22) ist eine von zehn Frauen, die mit den schweren Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen fahren darf.
K lischees und Vorurteile über Frauen am Steuer gibt es bekanntlich wie Sand am Meer. Dass diese (großteils) an den Haaren herbeigezogen sind, stellen die etwa zehn Kraftfahrerinnen der Kärntner Feuerwehren nahezu täglich unter Beweis. Eine von ihnen ist Katharina Burgstaller.
Die Klagenfurterin hat seit Kurzem die Führerscheinklassen C, E und F in der Tasche und darf nun mit den tonnenschweren Lösch- und Tanklöschfahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr St. Martin von Einsatz zu Einsatz düsen. In der Landeshauptstadt ist die 22-jährige Frohnatur überhaupt die einzige FeuerwehrKraftfahrerin.
Blöde Sprüche wie „Frau am Steuer, Ungeheuer“erntet sie von ihren männlichen Kollegen aber nicht. „Nein, ganz im Gegenteil. Meine Kameraden fahren gerne mit mir mit. Sie vertrauen eben meinen Fahrkünsten“, erzählt Burgstaller, die seit ihrem 15. Lebensjahr bei der Feuerwehr in St. Martin mitmischt. Nicht ganz ohne Vorbelastung: So war bereits der Opa Kommandant der St. Martiner, Onkel Lukas Arnold ist es heute und auch Papa Josef Burgstaller brennt seit Jahren für die Kameradschaft. „Für mich ist schon früh klar gewesen, dass ich auch dorthin gehöre“, sagt die Klagenfurterin, die neben ihrer Funktion als Oberfeuerwehrmann auch Zivilschutzbeauftragte ist.
O bwohl Burgstaller generell als gute Autofahrerin bekannt ist und mit jedem Fahrzeug fährt, hat sie vor den tonnenschweren Brummern gehörigen Respekt. „Es ist ein wahnsinniger Unterschied zu einem Auto. Die Breite und Länge der Lkw sind gewöhnungsbedürftig, vor allem in einem Kreisverkehr. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister“, schmunzelt sie. Die größte Schwierigkeit sei es, schnell, aber vor allem si- für Insassen und andere Verkehrsteilnehmer am Einsatzort zu sein.
Doch nicht nur beim Ehrenamt ist Nervenstärke gefragt. Auch im Job. Als Kindergärtnerin und Hortpädagogin in Viktring hat sie täglich mit den ganz kleinen Brummern zu tun. Und „ihre“Kinder finden die Feuerwehrfrau einfach nur toll. „Man merkt, dass sie richtig stolz sind und erzählen jedem, dass ich mit einem Feuerwehrauto fahren darf“, grinst Burgstaller.
W enn die Kärntnerin nicht gerade hinter dem Steuer eines 13-Tonners der Feuerwehr sitzt, Brände löscht oder mit den Kindern arbeitet, geht es für sie und ihren Freund Albert zum Wandern auf den Plöschenberg oder Ulrichsberg. „Dabei können wir richtig fein entspannen“, sagt sie. Und wird es dem FeuerwehrDuo einmal zu heiß, kühlt es sich mit einem Sprung in den Wörthersee ab.