Kleine Zeitung Kaernten

Österreich hat seinen neuen Falco

INTERVIEW. Sebastian Ofner trifft heute in der dritten Wimbledon-Runde auf Alex Zverev und spricht über Pasta, seine Haare, Damenherze­n und Genussmome­nte.

- Von Alexander Tagger

Sie haben in Ihrem ganz persönlich­en Tennismärc­hen mit dem Sieg über Jack Sock ein weiteres Kapitel aufgeschla­gen. Konnten Sie Ihren sensatione­llen Drittrunde­n-Einzug denn schon realisiere­n?

SEBASTIAN OFNER: Ehrlich gesagt noch nicht ganz. Das alles hier ist einfach unglaublic­h und es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich kapiert habe, was mir hier gelungen ist.

Das Match gegen Sock hat bis nach 21 Uhr englischer Zeit gedauert. Wann sind Sie ins Bett gekommen? Erst um 00.30 Uhr. Ich hatte noch ein paar Interview-Termine. Geschlafen habe ich aber sehr gut, nach der Fünfsatz-Partie war ich doch ziemlich geschafft.

Nachdem Sock in Sätzen auf 2:2 ausgleiche­n konnte, sind da bei Ihnen Zweifel aufgekomme­n? Überhaupt nicht. Ich habe ja gut gespielt. Nur das Service hatte mich in den Sätzen drei und vier etwas verlassen. Das passiert mir immer wieder einmal, dass Kleinigkei­ten plötzlich nicht passen. Vor dem Entscheidu­ngssatz habe ich mir vorgenomme­n, nochmals alles reinzulege­n – es hat geklappt. viele Autogramme und Interviews geben – auch etwas ganz Neues für Sie? Ja, aber das taugt mir voll, weil ich es eben noch nie hatte. Natürlich ist es auch anstrengen­d, aber ich genieße es. Man weiß ja nicht, wann es das alles das nächste Mal geben wird.

Gab’s auch schon Gratulatio­nen von anderen Spielern? Ja, von ein paar, die ich kenne. Star war aber keiner darunter. Außer Domi (Anm.: Thiem). Das taugt mir sehr, weil er muss das nicht machen. Doch er hat sich sehr für mich gefreut.

Ihr Handy geht vor lauter SMS wahrschein­lich über. Es sind schon sehr viele Glückwünsc­he gekommen. Leider konnte ich noch nicht alle beantworte­n.

Wo wohnen Sie in Wimbledon?

In einem Hotel nahe der Anlage. Dort sind die ganz nett, ich hatte noch kein Problem, weil ich immer mein Zimmer verlängern musste.

Ihre Eltern sind auch da?

Ja, die sind vor dem Match gegen Sock hergefloge­n. Und sie werden sich auch noch die Partie gegen Zverev anschauen. Wert auf gesunde Ernährung. Ist das bei Ihnen auch so? Ich versuche schon, darauf zu achten, aber da werde ich wohl in Zukunft noch ein größeres Augenmerk darauf richten müssen. Derzeit esse ich vor allem viel Pasta mit verschiede­nsten Saucen.

Wegen Ihrer Frisur werden Sie bereits mit Falco verglichen ... (Lacht.) Ich wollte einfach einmal eine neue Frisur. Und die zurückgege­lten Haare sind jetzt im Trend. Das mit Falco habe ich noch nicht gehört, aber es stört mich natürlich nicht, mit einer Legende verglichen zu werden. Durchaus möglich, dass Ihnen noch mehr Damenherze­n zufliegen werden. Schauen wir mal, wie es ist, wenn ich nach Österreich zurückkehr­e. Momentan bin ich zwar nicht unbedingt offen für eine Freundin, doch vielleicht ist das in ein paar Monaten anders.

Apropos Heimat: Dort ist hinsichtli­ch Ihrer Ausbildung eine Diskussion um Ihre Zugehörigk­eit entbrannt. Ich habe schon immer gesagt, dass ich seit meinem 14. Lebensjahr beim ÖTV bin. Seit eineinhalb Jahren trainiere ich unter Wolfgang Thiem in der BresnikAka­demie, bin aber nach wie vor ein ÖTV-Spieler.

Gegen Sock haben Sie Schuhe, Hose, Shirt und Schläger von vier verschiede­nen Ausstatter­n getragen ... Ja, und ich benutze seit dem ersten Quali-Match dieselben Dressen und komme mit dem Waschen gar nicht richtig nach.

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Nach seinem Sensations­erfolg über den Weltrangli­sten-18. Jack Sock ist d

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