Kleine Zeitung Kaernten

Die Venezolane­r haben symbolisch die von Maduro geplante Verfassung abgelehnt. Das dürfte den Konflikt noch weiter anheizen.

- Die MUD hingegen

nis der Befragung ihrem zivilen Ungehorsam weitere Legitimati­on geben. Seit mehr als 100 Tagen demonstrie­ren Menschen aller Alters- und vieler Einkommens­schichten gegen die linksnatio­nalistisch­e Regierung und ihre Versäumnis­se in der Wirtschaft­spolitik, die eine Nahrungsmi­ttelkrise hervorgeru­fen haben. Zudem verlangen sie die Freilassun­g aller politische­n Gefangenen. Bei den Protesten, die Anfang April begannen, sind bisher mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen.

Die Regierung von Maduro spricht dem Opposition­s-Plebiszit jegliche Legitimati­on ab, weil es keine Grundlage in der Verfassung habe. Zudem sei dem Betrug Tür und Tor geöffnet, da es keine Garantien gebe, dass die Votierende­n nicht mehrfach abstimmten.

stützt sich auf Artikel 350 der Verfassung, der es dem Volk erlaubt, einem Regime die Legitimati­on abzusprech­en, das die Demokratie missachtet und die Menschenre­chte verletzt. Diese juristisch­e Grundlage ist aber so schwach, dass man die Abstimmung eher als einen symbolisch­en Akt des zivilen Ungehorsam­s betrachten muss, mit dem die MUD die Regierung politisch herausford­ern will.

Zudem sieht die Opposition in dem Ergebnis die Berechtigu­ng, in den kommenden zwei Wochen bis zur geplanten Einberufun­g der „Constituye­nte“am 30. Juli weiter gegen Maduro auf die Straße zu gehen. Der Präsident hatte Freund und Feind am 1. Mai mit der Ankündigun­g überrascht, dem Ölland ein neues Grundgeset­z geben zu wollen. Aber schon die Auswahl der 545 Mitglieder der Constituye­nte ist sehr auf die regierungs­freundlich­en Lager zugeschrie­ben. Des Weiteren fürchten seine Widersache­r, dass Maduro die Verfassung dazu nutzen will, das Parlament abzuschaff­en. Dieses wird derzeit von der Opposition dominiert, aber die Regierung erkennt die Legitimitä­t der Nationalve­rsammlung nicht an. Vermutlich will Maduro auch die fürs kommende Jahre geplante Präsidente­nwahl absagen, weil er weiß, dass er vom Volk aus dem Amt gejagt werden würde.

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