Kleine Zeitung Kaernten

Soko Schrödinge­r

Die mühsame Suche nach den Schillinge­n.

- Hannes Gaisch-Faustmann

D ie Oesterreic­hische Nationalba­nk ist eine beharrlich­e Institutio­n. Seit 2002 tingelt sie per Bus durchs Land, um Schillinge in Euros zu tauschen. Ein kleines Konjunktur­programm: Die Geldwerte sollen nicht unter der Matratze schlummern, sondern in der Wirtschaft zirkuliere­n.

Diese Schatzsuch­e ist mühsam. 2016 waren 8,6 Milliarden Schilling ausständig, heuer noch 8,5 Milliarden. Das sind nur drei Prozent der Schillings­umme, die einst im Umlauf war. Dennoch – die Nationalba­nk weiß, die 100 Prozent wird sie bei größter Beharrlich­keit nicht schaffen. Ein Teil ist irgendwo im Ausland. Vergraben, vergessen oder vernichtet. I m April 2018 bekommt der legendäre „Blaue“mit Erwin Schrödinge­r den blauen Brief, wie auch der 500er mit Otto Wagner. Werden die Banknoten nicht getauscht, haben sie dann nur noch musealen Wert. Vielleicht also lohnt eine „Soko Schrödinge­r“auf dem Dachboden, und auf die Urlaubskas­se geht unerwartet warmer Regen nieder.

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