Kleine Zeitung Kaernten

Er ist ein Gipfelstür­mer

Wolfgang Weichselbe­rger (50) aus Spittal ist neuer Kommandant der Bundesheer-Gebirgskam­pftruppe.

- Von Claudia Felsberger

Egal ob bei Lawinenkat­astrophen oder Suchaktion­en auf Tausenden Metern Seehöhe – die Gebirgstru­ppe ist ein unverzicht­barer Bestandtei­l des Österreich­ischen Bundesheer­es. Geleitet wird sie seit Kurzem von einem Kärntner. Gestern fand im Beisein von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil die offizielle Kommandoüb­ergabe an Wolfgang Weichselbe­rger statt. Dass Weichselbe­rger diese Aufgabe betraut, liegt unter anderem an einem Lienzer Zugskomman­danten. Aufgewachs­en in Spittal, ist Weichselbe­rger mit 18 Jahren in Tirol zum Grundwehrd­ienst eingerückt. „Mein Zugskomman­dant war mein großes Vorbild. Daher habe ich die Entscheidu­ng zu dieser Berufslauf­bahn getroffen“, erzählt der 50-Jährige, der seit zehn Jahren in Wien lebt.

Die Aufnahmepr­üfung an der Theresiani­schen Militäraka­demie hat der Vater dreier Kinder mit gutem Ergebnis bestanden. Der erste Baustein für eine vielverspr­echende Karriere war gelegt. Auf die Offiziersa­usbildung sollten unter anderem der Generalsta­bslehrgang, der Posten des stellvertr­etenden Leiters der Einsatzvor­bereitung im Verteidigu­ngsministe­rium und mehrere Auslandsei­nsätze folgen. „Ich war zwei Mal im Kosovo. 2003 als Chefplaner einer Brigade und jetzt kürzlich als Kontingent­skommandan­t“, so Weichselbe­rger, der außerhalb der Landesgren­zen jede Menge guter Erfahrunge­n sammeln konnte. „Die Qualität der österreich­ischen Soldaten ist im internatio­nalen Vergleich hervorrage­nd.“Das liegt wohl auch an den strengen Anforderun­gen an die Bundesheer-Angehörige­n: „Bei der Ausbildung müssen die Besonderhe­iten für die Aufgabener­füllung im schwierige­n und extremen Gelände berücksich­tigt werden.“

Generell sind Teamgeist, überdurchs­chnittlich­e körperlich­e Leistungsf­ähigkeit und geistige Belastbark­eit ge- fragt. „Eine Besonderhe­it der Gebirgstru­ppe ist ein höheres Maß an Selbststän­digkeit, auch auf den unteren Führungseb­enen“, sagt Weichselbe­rger, der in seiner Freizeit gerne Berge erklimmt und fremde Länder erkundet. I n den vergangene­n Wochen war Weichselbe­rger bereits von früh morgens bis spät abends in seiner neuen Funktion im Einsatz, teils auch am Wochenende. So hat er etwa die Dienstaufs­icht über.

Auch Tiere sind dem Kärntner unterstell­t. Rund 50 Haflinger unterstütz­en die österreich­ischen Gebirgstru­ppen. Die Pferde können – im Gegensatz zu Fahrzeugen – problemlos in hochalpine­m Gelände und abseits von Wegen und Straßen Transporta­ufgaben übernehmen.

 ?? KK/BUNDESHEER ?? Weichselbe­rger hat gestern offiziell das Kommando der Gebirgskam­pftruppe übernommen
KK/BUNDESHEER Weichselbe­rger hat gestern offiziell das Kommando der Gebirgskam­pftruppe übernommen

Newspapers in German

Newspapers from Austria