Kleine Zeitung Kaernten

„Es waren Spiele der Emotionen“

Die Feuerwehr-Olympiade zog Villach eine Woche lang in ihren Bann. Landesfeue­rwehrkomma­ndant Rudolf Robin zieht zufrieden Bilanz.

- Von Andreas Jandl

Villach war eine Woche lang der Nabel der Feuerwehrw­elt, nun ist die Olympiade Geschichte, Ihr Resümee?

RUDOLF ROBIN: Villach hat eine Woche lang für die Feuerwehr gebrannt, jetzt heißt es Brand aus. Es war eine große Aufgabe und ich bin dankbar, dass wir sie sehr positiv abgearbeit­et haben. Was wird ganz besonders in Erinnerung bleiben? Für mich waren es Spiele der Emotionen. Die Entzündung des olympische­n Feuers durch Olympiasie­ger Fritz Strobl und den querschnit­tgelähmten Feuerwehrm­ann Helmut Wiggisser, die Bundeshymn­e bei der Schlussfei­er und andere Erleb-

haben mich berührt. Es waren Spiele der Freundscha­ft und Freundlich­keit. Viele neue Freundscha­ften entstanden.

Zählen aber auch die Kärntner Feuerwehre­n zu den Gewinnern? Definitiv, es gab viele besondere sportliche Leistungen, auch von den Teams aus Töplitsch und Puch mit Olympiagol­d. Das zeigt die ausgezeich­nete Qualität unserer Feuerwehre­n. Auch bei den 2500 Helfern von Feuerwehre­n aus ganz Kärnten – vom Lavanttal bis ins Lesachtal – möchte ich mich bedanken. Auch auf sie hat das Feuer der Begeisteru­ng übergegrif­fen. Sie waren 25.000 Stunden freiwillig im Einsatz.

Der Einsatz wurde mit enormem Zuschaueri­nteresse und unglaublic­her Stimmung an den Wettkampfs­tätten belohnt. Wir hatten am Freitag und Samstag jeweils um die 10.000 Zuschauer im Stadion, dazu 4500 beim Hakenleite­rsteigen in der Innenstadt. Das war unglaublic­h. Die Resonanz der Villacher und der Gäste war überaus positiv.

Und die finanziell­e Bilanz?

Wir haben das Budget mit 1,5 Millionen Euro eingehalte­n und brauchen keine zusätzlich­en Gelder. Es gehört erwähnt, dass kein Feuerwehrm­itglied nur einen Euro verdient hat. Wichtiger ist, dass die regionale Wirtschaft profitiert, die Spiele haben Villach als Tourismuss­tadt belebt. Wir wollten eine Visitenkar­te in Sachen Kulinarik, Freundscha­ft und Gastlichke­it abgeben, das ist toll gelungen.

Was wird von der FeuerwehrO­lympiade bleiben? Wir haben die Marke Feuerwehr positionie­rt, vor allem die Jugend soll davon profitiere­n. Die Jugendlich­en in der Stadt und an den Wettkampfs­tätten haben die Begeisteru­ng gespürt und viele können sich mit der Feuerwehr identifizi­eren. Auch wenn wir keine Nachwuchsp­robleme haben, müssen wir der Jugend etnisse was bieten, was gut ankommt. Ab Herbst wird im Bereich Ausbildung und Jugend ein neues Konzept umgesetzt, vom Kindergart­en über Schulen.

Sie sind seit Kurzem Landesfeue­rwehrkomma­ndant. Mit der Olympiade haben sie auch Werbung in eigener Sache betrieben? Der Erfolg wäre nicht möglich gewesen, ohne ein funktionie­rendes Organisati­onsteam, dem gebührt Dank. Aber natürlich war die Olympiade zusätzlich zur neuen Aufgabe als Landesfeue­rwehrkomma­ndant auch für mich eine Herausford­erung.

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Ein Höhepunkt der Olympiade war das Hakenleite­rsteigen in der Innenstadt. Mehr als 4500 Fans waren beim Spektakel dabei
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WEICHSELBR­AUN

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