Kleine Zeitung Kaernten

Drehender Wind lässt das Wetter instabil werden

Launische Verhältnis­se nicht besorgnise­rregend.

- Interview: Gabriel Prödl

Warum ist die Wetterlage in Österreich so instabil?

Das liegt daran, dass der Wind dreht. In Summe haben wir bislang viel zu warmes Sommerwett­er, mit massiven Abweichung­en um drei Grad. Jüngst hat sich die erste kühlere Wetterphas­e mit Nordwind angekündig­t. Im Laufe der Woche dreht die Strömung aber nach West, dann nach SüdWest. Dann kommen heiße Luftmassen nach Mitteleuro­pa. Temperatur­anstiege von bis zu 15 Grad sind möglich.

Sind solche Schwankung­en nicht ungewöhnli­ch?

Nein. Es gibt immer wieder kühlere Phasen im Sommer, wir sind das nur von den letzten Jahren nicht mehr gewohnt. Wir haben erst vor Kurzem den Sonnenhöch­ststand gehabt, da ist das Potenzial natürlich gegeben. Die Temperatur­anstiege und Hitzewelle­n können hingegen als extrem aufgefasst werden. Ansonsten: nichts Außergewöh­nliches.

Und trotzdem kommt es uns vor, als gäbe es das Mittelmaß nicht mehr ... warum?

Heute ist ein typischer Sommertag. Genau im Mittelmaß. Man nimmt diese Tage nur nicht mehr wahr, man spricht nur über die Extreme. Man jammert: „Diese Übergangsp­hasen, es gibt sie nicht mehr.“Es gibt sie sehr wohl.

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Meteorolog­e Christian Pehsl, ZAMG

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