Zur Person
re. Dem KAC und Klagenfurt ist der gebürtige Steirer jedoch treu geblieben. 1996 gab der damalige Kapfenberg-Torjäger dem Rekordmeister seinen Vorzug gegenüber Serienmeister Feldkirch. 2012 trat er als Aktiver wieder in der Stadt ab, die er mittlerweile als seine Heimat bezeichnet.
ist nun zurück im Profi-Geschäft. Vor vier Jahren unternahm er erste Gehversuche als Trainer. Seit heuer steht der 42-Jährige als Assistent von KAC-Headcoach Steve Walker sowie mit CoTrainer Patric Wener hinter der KAC-Bande. Und vielen jungen Spielern zur Seite. Er verstehe sich „als Bindeglied zwischen Trainer und Spielern“. Allerdings nicht nur. Der Ex-Stürmer, der die Nebenwirkungen des Profi-Daseins am eigenen Leib ohne vergleichbare Erfahrungswerte erlebt hatte, versucht, junge Spieler auf das eiskalte Geschäft vorzubereiten.
Er weiß, wovon er spricht. Brandner sagt, er habe selbst viel zu spät erkannt, dass ihm das seltene Privileg zuteilwurde, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. „Ich habe wenig genossen und viel gegrübelt. Und meistens habe ich mich unter Druck gesetzt“, gibt der Familienvater zweier Töchter heute zu. Spezielle mentale Betreuung habe ihm geholfen, seine eigenen Sichtweisen zu verändern oder zu relativieren. „Vielen jungen Spielern wird einfach nicht die Wahrheit gesagt“, ärgert sich der vehemente Verweigerer ständiger Erreichbarkeit und sozialer Medien wie Facebook und Twitter. „Mir wurde eingebläut, dass ich mit meiner Körpergröße Härte und Stärke auf das Eis bringen soll. Das war ich aber nie.“Solche Beeinflussungen würden das Seelenleben durcheinanderwirbeln. „Man beginnt Dinge auszuschalten, um der Öffentlichkeit und dem Gegner ein bestimmtes Gesicht zu zeigen. Irgendwann ist es schwierig, Gefühle wieder zuzulassen.“
Für Brandner sei dies in seiner Arbeit beim KAC das Hauptaugenmerk. Er möchte die Spieler gesamtheitlich betrachten. „In den Ausrüstungen stecken alles Menschen. Ich
lässt Brandner als Trainer auf dem Eis zu. Es sei für ihn unumstößlich, die wenige Zeit bei Trainings optimal zu nutzen. Stunden opfert er auch abseits des Eises für Feinjustierungen. Mit Videoschnitt-Programmen analysiert er Schüsse und Schusstechniken auf dem iPad. „Das ist eine eigene Wissenschaft“, schwärmt er und fügt hinzu: „Mittlerweile werden diese speziellen Trainingsanalysen immer populärer.“Tüfteleien unternimmt er mit Apps, die er mit den Daten der AthletenÜberwachung füttert.
Strikt reserviert ist seine Freizeit für Ehefrau Silke und die beiden Töchter Valentina (14) sowie Carolina (9). Sofern es den ehemaligen NHL-Spieler nicht ins Gurktal auf den Hochsitz verschlägt. Brandner: „Ich habe vor ein paar Jahren den Jagdschein gemacht. Ich genieße vor allem die Ruhe im Wald und im Hier-und-Jetzt zu leben.“Vielleicht auch, weil seine Zukunft nicht von alten Erfolgen bestimmt werden soll.