Kleine Zeitung Kaernten

Zur Person

- Der Ausnahme-Sportler Christoph Brandner. Geboren.

re. Dem KAC und Klagenfurt ist der gebürtige Steirer jedoch treu geblieben. 1996 gab der damalige Kapfenberg-Torjäger dem Rekordmeis­ter seinen Vorzug gegenüber Serienmeis­ter Feldkirch. 2012 trat er als Aktiver wieder in der Stadt ab, die er mittlerwei­le als seine Heimat bezeichnet.

ist nun zurück im Profi-Geschäft. Vor vier Jahren unternahm er erste Gehversuch­e als Trainer. Seit heuer steht der 42-Jährige als Assistent von KAC-Headcoach Steve Walker sowie mit CoTrainer Patric Wener hinter der KAC-Bande. Und vielen jungen Spielern zur Seite. Er verstehe sich „als Bindeglied zwischen Trainer und Spielern“. Allerdings nicht nur. Der Ex-Stürmer, der die Nebenwirku­ngen des Profi-Daseins am eigenen Leib ohne vergleichb­are Erfahrungs­werte erlebt hatte, versucht, junge Spieler auf das eiskalte Geschäft vorzuberei­ten.

Er weiß, wovon er spricht. Brandner sagt, er habe selbst viel zu spät erkannt, dass ihm das seltene Privileg zuteilwurd­e, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. „Ich habe wenig genossen und viel gegrübelt. Und meistens habe ich mich unter Druck gesetzt“, gibt der Familienva­ter zweier Töchter heute zu. Spezielle mentale Betreuung habe ihm geholfen, seine eigenen Sichtweise­n zu verändern oder zu relativier­en. „Vielen jungen Spielern wird einfach nicht die Wahrheit gesagt“, ärgert sich der vehemente Verweigere­r ständiger Erreichbar­keit und sozialer Medien wie Facebook und Twitter. „Mir wurde eingebläut, dass ich mit meiner Körpergröß­e Härte und Stärke auf das Eis bringen soll. Das war ich aber nie.“Solche Beeinfluss­ungen würden das Seelenlebe­n durcheinan­derwirbeln. „Man beginnt Dinge auszuschal­ten, um der Öffentlich­keit und dem Gegner ein bestimmtes Gesicht zu zeigen. Irgendwann ist es schwierig, Gefühle wieder zuzulassen.“

Für Brandner sei dies in seiner Arbeit beim KAC das Hauptaugen­merk. Er möchte die Spieler gesamtheit­lich betrachten. „In den Ausrüstung­en stecken alles Menschen. Ich

lässt Brandner als Trainer auf dem Eis zu. Es sei für ihn unumstößli­ch, die wenige Zeit bei Trainings optimal zu nutzen. Stunden opfert er auch abseits des Eises für Feinjustie­rungen. Mit Videoschni­tt-Programmen analysiert er Schüsse und Schusstech­niken auf dem iPad. „Das ist eine eigene Wissenscha­ft“, schwärmt er und fügt hinzu: „Mittlerwei­le werden diese speziellen Trainingsa­nalysen immer populärer.“Tüfteleien unternimmt er mit Apps, die er mit den Daten der AthletenÜb­erwachung füttert.

Strikt reserviert ist seine Freizeit für Ehefrau Silke und die beiden Töchter Valentina (14) sowie Carolina (9). Sofern es den ehemaligen NHL-Spieler nicht ins Gurktal auf den Hochsitz verschlägt. Brandner: „Ich habe vor ein paar Jahren den Jagdschein gemacht. Ich genieße vor allem die Ruhe im Wald und im Hier-und-Jetzt zu leben.“Vielleicht auch, weil seine Zukunft nicht von alten Erfolgen bestimmt werden soll.

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