Erstmals trafen Kern und Strache im Wahlkampf aufeinander.
Diesmal sei die Konfrontation zwischen seinen Gästen Christian Kern und HeinzChristian Strache deutlich weniger harmonisch verlaufen als beim ersten Mal, konstatierte ORF-Moderator Klaus Webhofer. Im Ö 1-Gespräch versuchte der SPÖ-Chef einerseits, das Programm der Freiheitlichen als finanzielle Luftnummer, die Partei selbst als Vertretung der Spitzenverdiener darzustellen. Der FPÖ-Chef wiederum warf Kern und vor allem dessen Partei vor, in der Migrationsfrage völlig versagt zu haben. Kern gab das indirekt zu, indem er zu dem Thema formulierte: „Wir haben verstanden und kümmern uns darum.“„Zu spät“, erwiderte Strache. Anders als der Freiheitliche betonte Kern jedoch die zentrale Rolle Europas bei der Lösung des Problems. Kern gab zu, die Beschäftigung des Beraters Tal Silberstein sei „ein Fehler“gewesen, die FPÖ habe aber nie eine Entschuldigung dafür gehört, dass sie Kärnten „versenkt“habe. Zum Thema Wirtschaft fragte Kern rhetorisch, wer von wem das Programm abgeschrieben habe, Strache von Sebastian Kurz oder umgekehrt? Die von der FPÖ geforderte Mindestpension von 1200 Euro nannte er wünschenswert, aber unfinanzierbar. Zu Beginn des Gesprächs warfen beide Kurz vor, der Konfrontation ausgewichen zu sein. Das Außenministertreffen, zu dem der Außenminister gereist sei, beginne nämlich erst am nächsten Tag.
Nach dem Wirbel um gemeinsame Urlaube ihrer Familien werden Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern und ORF-Moderator Tarek
Leitner in keinem ORF-Duell zur Nationalratswahl aufeinandertreffen. Das geht aus der Planung der zehn TV-Konfrontationen hervor: Jene mit SPÖBeteiligung werden von Claudia Reiterer moderiert. Im ORF verweist man auf Leitners Einsatz bei der „Zeit im Bild 1“. Leitner wird die Konfrontationen FPÖ–Grüne, FPÖ–Neos, ÖVP–Neos, Grüne–Neos sowie ÖVP–FPÖ leiten. Reiterer moderiert die Sendungen mit SPÖ–NEOS, SPÖ–Grüne, ÖVP–Grüne, SPÖ–FPÖ und SPÖ–ÖVP. Mit der vom ÖVPKandidaten Efgani Dönmez losgetretenen Debatte über ge- meinsame Urlaubsreisen von Leitner und Kern habe diese Aufteilung nichts zu tun, heißt es im ORF: „Die Einteilung ist dem ‚Zeit im Bild‘-Dienstplan geschuldet“, Leitner ist ja regulärer Anchorman der ZiB 1. Außerdem werde er bei der sogenannten „Elefantenrunde“sehr wohl mit Kern zusammenkommen, denn da sind Leitner und Reiterer gemeinsam im Einsatz.
Die Steiermark ist bei der Wahl ein besonders heiß umkämpftes Pflaster. Deshalb absolviert die SPÖ ihren bundesweiten Wahlauftakt heute in der Grazer Stadthalle – mit einem gewaltigen Aufmarsch, der an die „Plan A“-Präsentation im Jänner in Wels erinnern soll. Der Auftakt mit Beginn um 18 Uhr ist dramaturgisch komplett auf Bundeskanzler und SP-Chef Christian Kern zugeschnitten, der rund 45 Minuten sprechen wird. Erst nach seiner Rede kommt kurz der steirische SPÖ-Chef Michael
Schickhofer zu Wort. Dann folgt ein abendliches „Cometogether“mit den SPÖ-Fans im Messepark.