Raffinierter Betrug mit Bitcoin-Codes
Gleich zweimal hintereinander: Anruferin lockte von Trafikangestellten Codes für Bitcoins heraus.
Diese Betrügerin war frech, aber leider auch erfolgreich. Gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen lockte eine Unbekannte von zwei Trafikangestellten die Codes für Bitcoins heraus. Der Schaden beträgt mehrere tausend Euro.
Schauplatz des Betrugs waren zwei Gemeinden im Mölltal. Der erste Fall ereignete sich am Montag. Gegen 17 Uhr erhielt eine 25-jährige Angestellte einer Trafik einen Anruf einer unbekannten Frau. Diese gab sich als Mitarbeiterin eines Konzerns aus. Dort sei sie für die Verrechnung von Bitcoins zuständig. Der Angestellten wurde mitgeteilt, dass die Codes für die Bitcoins nicht mehr gültig sind und sie solle diese Codes telefonisch durchgeben, damit sie storniert werden können. Die 26-Jährige gab dann 26 Codes durch. Erst nach dem Telefonat kam ihr das Ganze verdächtig vor und sie zeigte den Betrug bei der Polizei an.
Am Dienstag wiederholte sich das Ganze, diesmal in einer Trafik in einer Nachbargemeinde. Wieder rief eine Frau nach 17 Uhr an. Diesmal forderte sie eine 47-jährige Angestellte auf, aus der Ladestation ihres Geschäftscomputers probeweise einen Bitcoin-Bon auszudrucken. Der Vorwand der Anrufe- rin: Sie müsse Änderungen bei den Bons vornehmen, weil diese nicht funktionsfähig seien.
Die Angestellte kam dieser Aufforderung nach. Dann wollte die Anruferin noch wissen, ob auf dem Bitcoin-Bon der Vermerk „Ladebon ist nicht gültig“stehen würde. Als die Angestellte dies verneinte, wurde sie von der Unbekannten aufgefordert, den am „probeweise“ausgedruckten Bitcoin-Bon angegebenen Aufladecode bekannt zu geben, damit dieser storniert werden könne. Die Angestellte gehorchte noch einmal. Danach legte die Anruferin auf. Erst danach wurde der 47-Jährigen bewusst, dass sie einem Betrug zum Opfer gefallen war.
Der Verdacht liegt nahe, dass es sich in beiden Fällen um die gleiche Anruferin gehandelt hat. Das ist aber noch Gegenstand von Ermittlungen. Auffällig ist auch, dass beide Anrufe nach 17 Uhr erfolgten. Um diese Zeit sind die echten BitcoinHotlines nicht mehr besetzt. Die Codes können also nicht gleich gesperrt werden.