Der Kapitän hat einen ganz speziellen Wunsch
Heute steigt in Wels die Auslosung zum Davis-Cup-Duell mit Rumänien. Am so oft kritisierten Reglement wird sich so schnell nichts ändern.
Seit Montag ist Davis-CupKapitän Stefan Koubek mit Gerald Melzer, Doppel-Spezialist Philipp Oswald und Sparingpartner Jürgen Melzer auf der für 3500 Fans aufgeblasenen Anlage des UTC Wels am Trainieren, gestern stießen Dominic Thiem und Sebastian Ofner zum Team dazu. Damit ist jene Truppe, die ab Freitag im Duell um den Klassenerhalt in der Europa/Afrika-Zone I Rumänien in die Knie zwingen soll, komplett. Thiem („Alles andere als ein Sieg wäre eine maßlose Enttäuschung“) wird im Einzel sowie auch im Doppel (mit Oswald) zum Einsatz kommen, den zweiten Singlespieler wird Koubek spätestens heute bei der Auslosung (11.45 Uhr, ORF Sport+ live) bekannt geben.
Wie Thiem sieht auch Koubek Österreich in der klaren Favoritenrolle. So kann der Gegner außer mit Doppel-Ass Horia Tecau (der holte vergangene Woche mit Jean-Julien Rojer den US-Open-Titel) doch nur mit „zweitklassigen“Spielern (Dragos Dima ist die ATP-Nr. 489, Bogdan Borza findet man auf Platz 707) aufwarten. Aber: „Die können alle Tennis spielen“, warnt der Kärntner.
Mit den Platzverhältnissen ist Koubek zufrieden („Der Belag ist nicht so schnell wie in Paris“), das Wetter soll zumindest Freitag und Samstag gut sein („Wenn es gar nicht geht, können wir in die Halle ausweichen“) und der Ticketvorverkauf lief erfreulich. „Nur für Sonntag gibt es naturgemäß noch viele Karten“, sagt der Kapitän.
Womit wir beim Spielmodus sind. Der Internationale Tennisverband (ITF) hatte ab 2018 einschneidende Veränderungen geplant (etwa die Einzel nur auf zwei Gewinnsätze zu spielen), fiel damit jedoch bei seiner Generalversammlung durch. Koubek: „Ich finde den Davis Cup, wie er ist, gut. Allerdings ist es schwer, die Terminproblematik zwischen ITF und ATP unter einen Hut zu bekommen. Daher sagen Stars auch immer wieder ab. Andererseits haben alle Großen Davis Cup gespielt, weil ihnen die Trophäe etwas ganz Wichtiges in ihrer Sammlung ist. Es ist eben doch etwas ganz Besonderes, für sein Nationalteam spielen zu dürfen.“Ob er Vorschläge hinsichtlich Regeländerungen hätte? „Den Davis Cup in nur zwei Tagen auszutragen, wäre eine Option. Allerdings ist das eine wirtschaftliche Frage“, sieht es Koubek, der einen ganz speziellen Wunsch hat: „Dass Dominic für die nächsten zwei Jahre sein Antreten zusagen würde.“