Pointierter Monolog trifft auf poetisches Puppenspiel
15 Jahre neuebuehnevillach: Zum Geburtstag gibt es eine Torte von der Politik und eine Uraufführung zum Thema Finanzdienstleister in der Sinnkrise.
Die Eröffnungspremiere wurde zum Jubiläumsfest: Mit der Uraufführung des EinPersonen-Stückes „Money. Ich verdien’ nichts Besseres!“von Erik Jan Rippmann und Andreas Hönger startete die neuebuehnevillach am Freitag in ihre 16. Saison. „Wenn das nicht programmatisch ist!“, feixte Intendant Michael Weger im Hinblick auf den Titel des Stückes, der auch für die größte Herausforderung der vergangenen 15 Jahre stehen könnte. Doch „180.764 Zuseher in 15 Jahren“(so Vereinsobmann Markus Malle) haben die neue „Studiobühne“(so der Name des Vorgängertheaters) zur Erfolgsgeschichte werden lassen. Wie sehr „gesellschaftsrelevantes Theater“(Weger) auch von der öffentlichen Hand geschätzt wird, die zwei Drittel des jährlichen Eine-MillionEuro-Budgets bereitstellt, zeigte die Anwesenheit der Gratulanten Landeshauptmann Peter Kaiser und Kulturlandesrat Christian Benger. Sie stießen gemeinsam mit dem Villacher Bürgermeister Günther Albel auf die neuebuehne an – bevor man sie wieder einmal mit der Hypo-Vergangenheit des Landes konfrontierte.
Denn in dem knapp einstündigen Stück von Erik Jan Rippmann ging es um das Geld und darum, wie sehr die Abhängigkeit davon einsam macht. Wenn das „persönliche Glücksportfolio“nur mehr aus „Flocken, Zaster, Marie“besteht – „Hat Ihr Partner auch so viele Kosenamen?“– ist die Sinnkrise nicht mehr weit. Dem pointierten Monolog steht dabei das poetische Puppenspiel von Claudia Six gegenüber, das mit den staunenden Augen und zarten Gesten ihrer weiß gewandeten Gesellen wortlos davon erzählt, was bei aller Ökonomisierung und Profitorientierung auf der Strecke zu bleiben droht.