Flucht endete mit Festnahme daheim
Der Kärntner Ex-Medienmanager Dietmar Wassermann war über drei Jahre auf der Flucht. Fahnder spürten ihn bei einem HeimatBesuch auf. Er wurde gestern in seinem Haus bei Gmünd von der „Cobra“festgenommen.
Ein Großaufgebot der Polizei umstellte gestern kurz nach 14 Uhr ein Wohnhaus in Gmünd. Mit dabei: Angehörige des Sondereinsatzkommandos „Cobra“. Die Aktion war vorbereitet - im Auftrag der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Ermittler der Betrugsgruppe im Landeskriminalamt läuteten mit einem Hausdurchsuchungsbefehl. Und der Hausherr, Ex-KTZ Eigentümer Dietrin mar Wassermann war zu Hause. Er wurde verhaftet. „Wir können die Festnahme bestätigen“, sagt Tina Frimmel-Hesse, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft.
Die Verhaftung selbst sei ohne Widerstand erfolgt. Dann ging es für den unter Betrugsverdacht Stehenden im Polizeikonvoi direkt in die Justizanstalt Klagenfurt. Weitere Details wollte die Pressespreche- vorerst nicht bekannt geben. Mit der Verhaftung Wassermanns ging eine über drei Jahre andauernde Flucht zu Ende. Am 31. Jänner 2014 war der Ehemann und zweifache Vater plötzlich verschwunden. Im Jänner 2017 kündigte die Gattin Wassermanns, Anna, in einem ausführlichen Gespräch mit der Kleinen Zeitung an, ihr Gatte werde sich den Justizbehörden dann stellen, wenn die Anklage
gegen ihn fertiggestellt sei. Jetzt kamen die Ermittler der Absichtserklärung offenbar zuvor. Die letzte bekannte Spur zum flüchtigen Medienmanager führte heuer im Sommer nach Südamerika.
Warum er sich jetzt doch entschloss, in die Heimat zurückzukehren, dürfte vor allem familiäre Gründe haben. „Die Situation ist unerträglich, vor allem für unsere Kinder“, sagte Anna Wassermann im Jänner. Im Zusammenhang mit der KTZ-Pleite im März 2014 wird gegen Wassermann wegen des Verdachtes auf Betrug ermittelt. In München geht die Staatsanwaltschaft von einem Schaden von 3,79 Millionen Euro aus, den der Kärntner mit elf anderen Beschuldigten durch Steuerhinterziehung verursacht haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.