Kleine Zeitung Kaernten

Aus der Krise Kraft schöpfen

Skisprung-Trainer Alex Pointner gibt schwer geprüft Auskunft über sein Leben.

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Auf der einen Seite ist da der Erfolgstra­iner. In seinen zehn Jahren als Betreuer des österreich­ischen Skisprung-Nationalte­ams schwangen sich diese empor zu „Superadler­n“, holten 32 Medaillen bei Großereign­issen, sorgten für 118 Weltcupsie­ge, sprangen vier Mal in Folge den Sieg bei der Vierschanz­entournee nach Hause und, und, und. Grundlage genug, um über die „Kunst des Sieges“erzählen zu können, was Alexander Pointner in seinem Buch „Mut zum Absprung“auch tat.

Auf der anderen Seite ist da der Familienva­ter, der abseits der Schanzen mit weit schlimmere­n Problemen als fehlenden Weitenmete­rn konfrontie­rt war. Bei Pointner selbst und den älteren zwei seiner vier Kinder wurde die Krankheit Depression diagnostiz­iert, bei seiner Tochter Nina mit fatalem Ausgang. Nach einem Suizidvers­uch fiel sie ein Jahr ins Wachkoma, ehe sie im Dezember 2015 verstarb. Ein Schlag, der die Familie und Pointner selbst mehr prüfte als jedes Sportereig­nis. Seine Erlebnisse rund um die Ereignisse brachte er mit seiner Frau Angela wieder zu Papier, im zweiten Buch „Mut zur Klarheit“, mit dem er Bewusstsei­n schaffen will. Aber Pointner ruft auch zu Mut zum Beistand anderer auf, ebenso wie zur Akzeptanz von Trauerarbe­it in unserer schnellleb­igen Gesellscha­ft. Er tut das in aller Klarheit, berührend, mitunter aber auch in Wunden bohrend. Heute tut er das in Graz, im Kleine-Zeitung-Salon.

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PLESCHBERG­ER Alexander Pointner (47), SkisprungT­rainer und Autor

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