Ski-Damen im Stress
Auf Anna Veith und Co wartet heute in Bad Kleinkirchheim ein harter Tag. Zuerst der vorverlegte Super-G, dann Abfahrtstraining.
Die Piste kriegen wir bis Samstag sicher hin. Es gibt nur noch eine kritische Stelle, die wird mit viel Wasser und durch Rutschen bearbeiten. Insgesamt kämpfen 200 Mann um die Rennen, die wir durchführen werden“, gibt sich Bad Kleinkirchheims OKChef Peter Pertl optimistisch. Um wirklich Abfahrt und Super-G durchzubringen, wurde das Programm geändert. Heute um 10.45 Uhr steigt der SuperG, danach ein Abfahrtstraining, um die Abfahrt am Sonntag um 11.15 Uhr starten zu können.
Gestern absolvierten Anna Veith und Co im obersten Teil der „Kärnten Franz Klammer“den ersten Teil des Abfahrtstrainings. Das begann beim Originalstart und endete nach knapp über 38 Sekunden beim Super-G-Start. Schnellste mit 38,21 Sekunden war Christina Ager. Nach dem Lauf gaben alle Läuferinnen zu: „So ein kurzes Training gab es im Weltcup noch nie. Es war sehr schade, weil, gerade als es lustig wurde, mussten wir schon wieder bremsen. Aber es war richtig, es so anzusetzen, damit die Piste noch Ruhe hat, sich richtig zu entwickeln. Im oberen Teil ist sie jedenfalls schon richtig geil beisammen.“
Ein zweigeteiltes Training ist kein Novum im Damen-Weltcup, wie sich Veith erinnert: „In Vancouver sind wir auch einmal so gefahren. Aber da war der erste Teil der längere und nicht wie hier der zweite.“
Da die Salzburgerin den bislang letzten Super-G dieser Saison in Val d’Isere gewinnen konnte, gehört sie heute zu den Sieganwärterinnen. Sie sieht das nicht so: „Ich zähle mich
nicht zu den Favoritinnen, weil im Super-G die Dichte heuer so groß ist wie noch nie. Ich gehe ohne Druck ins Rennen.“
Lindsey Vonn reagierte mit Unverständnis auf die Programmänderung und übte Kritik: „Bei der Schneebeschaffenheit wäre es besser gewesen, zuerst die Abfahrt zu fahren. Ich denke, bei der Pistenpräparierung wurden Fehler gemacht.“Zu einem möglichen Nichtantreten meinte sie: „Ich muss mir beim Hangbefahren vor dem Super-G den unteren Streckenteil erst genau ansehen. Ein Risiko werde ich hier nicht eingehen. Mein Fokus liegt auf Olympia.“
FIS-Damen-Chef Atle Skårdal gesteht Fehler ein: „Die Kritik ist berechtigt. Wir tun aber alles Menschenmögliche, damit die Rennen über die Bühne gehen können.“