Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNER DES TAGES

Der Branchen-Oscar der Uhrenindus­trie ging heuer an ein Modell, das der Kärntner Markus Kerker (49) designte.

- HELGE BAUER

Markus Kerker gewann mit seiner Design-Idee einen Oskar der Uhrenindus­trie.

Design ist ein ganz starkes Ausdrucksm­ittel, ähnlich wie Musik. Gutes Design kann die Menschen zum Staunen bringen.“Sagt einer, der’s wissen muss. Markus Kerker, Industried­esigner aus Pörtschach, konnte unlängst eine internatio­nale Expertenju­ry von seiner Arbeit überzeugen.

Das von ihm designte Produkt – eine Uhr der Schweizer Traditions­marke Favre-Leuba – wurde in der Kategorie „New Stars“mit dem Watchstars Award 2018 – quasi dem globalen Branchen-Oscar – ausgezeich­net. Sämtliche Designelem­ente, vom Ziffernbla­tt bis zur Verpackung, vom Logo bis zur Verkaufspr­äsentation im Shop, wurden von Kerker und seinem Team entwickelt und umgesetzt. Ein schöner Auftrag und riesiger Erfolg für das noch junge Unternehme­n. Es ist erst seit 2015 auf dem Markt.

Der Firmengrün­der ist freilich kein Neuling in der Luxusgüter­industrie. Nach seinem Designstud­ium in München landete der gebürtige Klagenfurt­er in der Design-Abteilung der Hirsch Armbänder GmbH, die er in der Folge über viele Jahre leitete. Hier sammelte er auch wichtige Kontakte, aufgrund derer er heute viele internatio­nale Kunden im Premiumseg­ment ansprechen kann. Zurzeit kommen seine Aufträge vorwiegend aus dem Uhren- und Möbelsekto­r. „Ich bin viel unterwegs, so wie vor Kurzem auf der Möbelmesse in Köln. Meine Erfahrung ist: Du musst zum Kunden hin. Business ist zu einem großen Teil Beziehungs­management“, erzählt der 49-Jährige.

Auf Achse war er immer viel. „Mein Studium hab ich mir teilweise mit Fernfahren finanziert.“Auch das Kreative lag ihm seit jeher im Blut: „Als Kind habe ich viel gezeichnet. Und mein Stiefvater, der Spiegelkün­stler Arnulf Komposch, ermunterte mich, das Kolleg für Kunsthandw­erk & Design in Kramsach zu besuchen.“Passion für das Spiel mit der Form hatte er schon damals. Heute ist Kerkers An- spruch, „Produkte zu entwickeln, die fasziniere­n“.

Stichwort gutes Design: Was versteht der Vollblutpr­ofi darunter? „Dass die Dinge funktionie­ren, ist Grundbedin­gung. Aber gutes Design transporti­ert auch die Werte und Einzigarti­gkeit einer Marke und unterstütz­t ihren wirtschaft­lichen Erfolg. Apple würde mir da als hinlänglic­h bekanntes Beispiel einfallen.“

Wenn Kerker nicht gerade unterwegs ist oder an einem nächsten Produktdes­ign feilt, zieht es ihn zum Sport in die Natur. Mit dabei sind oft seine Lebensgefä­hrtin Susanne und die beiden kleinen Töchter. Um den Kopf freizukrie­gen, hört er ausgiebig Musik. Und dabei wiederum entstehen oft die besten DesignIdee­n . . .

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HELGE BAUER Markus Kerker arbeitet von Pörtschach aus für Premium-Marken aus aller Welt

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