Die Liga muss Zeichen setzen
ZumWiener
Derby ins Allianz-Stadion kamen fast doppelt so viele Zuschauer wie zu den vier BundesligaMatches vom Vortag. Das wäre an sich ein schönes Argument für ein Bekenntnis zum österreichischen Vereinsfußball. Doch der Fansektor ist zur permanenten Problemzoneverkommen, er wächst Rapid über denKopf, weil es dem Klub nicht gelingt, den nach wie vor frei herumlaufenden Radikalen Beine zu machen.
Die Bundesliga schaut schon sehr lange zu, langte bisher aber nicht wirklich hin. Die Geldstrafe als bisherige Lieblingssanktion, verhängtauchnachdervonFans provozierten Spielunterbrechung beim letzten Derby in der Rapid-Spielstätte, reicht als Beruhigungsmittel augenscheinlich beiWeitem nicht aus. Der einzige Effekt ist jener, dass das Ausmaß der Aggression bei der nächsten Gelegenheit eine Steigerung erfährt. Diesmal
stand die Partie am Rande des Abbruchs, dieGrenzendesErträglichen sind jedoch längst überschritten. Dass sich die Rapid-Führung nach dem Match durch Sprachlosigkeit anstelle einer wortgewaltigen Verurteilung inklusive der glaubwürdigen Ankündigung vonGegenmaßnahmen auszeichnete, ist als erschwerend zu werten.
Die Bundesliga muss jetzt Zeichen setzen. Das nächste Rapid-Match sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne gehen.