Freiwillige schenken Senioren ihre Zeit
„Zeitschenker“sind Menschen, die Senioren in Heimen besuchen. Die katholische und evangelische Kirche bieten nun einen Kurs an.
Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, die einem große Freude bereiten können. Wie jemandem zuhören, auch wenn man die Geschichte vom verstorbenen Mann schon auswendig kennt. Oder eine Partie „Mensch ärgere dich nicht“spielen, obwohl man weiß, dass man sich doch ein bisschen ärgern wird.
Gerade ältere Menschen, die in Wohn- und Pflegeeinrichtungen leben, sehnen sich neben dem Kontakt zu ihrer Familie nach Gesprächspartnern. Um für diese Menschen da sein zu können, gibt es verschiedene ehrenamtliche Besuchsdienste. „Freiwillige, meist Pensionisten, gehen in Heime und verbringen mit den Senioren Zeit. Dann wird geplaudert, gesungen, gespielt oder gebetet. Dabei ist es nebensächlich, ob und
Der Lehrgang
Der fünfteilige Lehrgang am 21. 2. ist bereits voll. Der nächste startet im Herbst. Infos beim Referat für Seniorenpastoral in Klagenfurt unter Tel. 0676/8772 21 28.
Altenheimseelsorgerinnen Gabi Amrusˇ und Sabine Kämmerer, Judith Höhndorf, evang. Pfarrerin Birgit Meindl-Dröthandl.
welcher Konfession ein Bewohner angehört“, sagt Sabine Kämmerer, Altenheimseelsorgerin im Dekanat Villach-Stadt.
Die Arbeit mit kranken und älteren Menschen ist nicht immer leicht. Um die Freiwilligen darauf vorzubereiten, haben sich katholische und evangelische Kirche zusammengetan und mit der Caritas einen, bereits ausgebuchten, ökumeni- schen Basiskurs organisiert, der bald startet. „Im Herbst gibt es einen zweiten Termin. Jeder ist willkommen, auch junge Menschen“, sagt Mitorganisatorin Gabi Amruˇs, Altenheimseelsorgerin in den Dekanaten VillachStadt und -Land. In fünf Modulen geben Referenten Erfahrungen weiter und schildern, wie man mit Demenz, Trauer und Abschied umgeht. „Wichtig sind Hören und Wahrnehmen, um anderen auf Augenhöhe zu begegnen“, sagt Pfarrerin Birgit Meindl-Dröthandl, Diözesanbeauftragte der evangelischen Krankenhausseelsorge.
findet auch Ursula Lassnig sinnvoll. Die 37Jährige engagiert sich seit einigen Monaten im Pensionistenwohnheim Villach-St. Martin, das die Volkshilfe betreibt. Obwohl die Villacherin mit Familie und Arbeit ausgelastet ist, nimmt sie sich extra jede Woche für ihre Besuche Zeit. „Ich bin in der glücklichen Situation, eine starke Familie zu haben, selbst meine Omas leben noch. Anderen geht es nicht so gut, daher will ich etwas zurückzugeben“, sagt Lassnig, die mit den Senioren Rosenkranz betet, singt und redet, ihnen zuhört. Oft begleitet sie ihre Tochter Viktoria (8) – zur Freude vieler,