Verendete Kühe wurden obduziert
Die Todesursache ist nach Fund in einem Stall in Hüttenberg noch ungeklärt. Staatsanwaltschaft prüft weitere Ermittlungen.
Eine Kuh auf einem Obduktionstisch ist ein eher unüblicher Anblick. Eines der in einem Stall in Hüttenberg verendeten Tiere – wir haben berichtet – wurde gestern auf seine Todesursache untersucht (bei Tieren auch Nekropsie). Die übrigen mussten warten. Sie waren zu stark gefroren.
Laut einer ersten Stellungnahme aus dem Büro von Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) seien die Tiere verhungert. Bei der Obduktion wurde jedoch ein Panseninhalt festgestellt. Dass die Tiere einen mageren Eindruck machen, liegt laut Landesveterinär Holger Remer daran, dass sie auf den Bildern bereits seit 14 Tagen tot waren. Dreck und Gülle im Stall seien auf eine defekte Wasserversorgung zurückzuführen. Als mögliche Todesursache komme ein Stromschlag infrage. „Was hier passiert ist, ist sicher nichts Abartiges. In jedem Betrieb verenden rund zehn Prozent der Tiere“, relativiert Remer, der vergangenen Freitag nach einer anonymen Anzeige aktiv wurde. Der Betrieb sei veraltet, große Mängel aber nicht zu erkennen. „Es war aber sicher nicht gut, dass er die Tiere so lange hat liegen lassen“, sagt Remer.
Nicht überzeugt vom Stromschlag ist Amtstierarzt Josef Leitner von der BH St. Veit. „Es dürfte einen Stromschlag gegeben haben. Dieser hat die Tiere aber nicht getötet“, sagt Leitner. Das sei aus Gesprächen mit dem beschuldigten Landwirt hervorgegangen. Kontrolliert wurde auch der Hauptbetrieb des Mannes, auf dem die übrigen Tiere untergebracht wurden. „Die Zustände sind dort relativ normal. Man kann sagen, dass die Tiere gut versorgt sind“, sagt Leitner. Von einem von Landwirten geforderten Tierhalteverbot sei man aber weit entfernt. Dafür müsse es eine Verurteilung durch die Staatsanwaltschaft geben. Diese sei laut Sprecher Markus Kitz bereits aktiv.
Bestätigt wurde der Kleinen Zeitung auch, dass der Landwirt über eine direkte Verbindung ins Büro von Landesrat Benger verfügt. Der Verein für Tierversuche fürchtet eine Vertuschung der Vorgänge. „Der Vorwurf geht ins Leere. Wir sind umgehend tätig geworden und machen alles öffentlich“, sagt Benger-Sprecherin Gerlind Robitsch.