Slowakischer Enthüllungsjournalist ermordet
Ján Kuciaks Recherchen führten in hohe politische Kreise in der Slowakei.
ein Rebell wie Spahn und hat nach der Einigung auf eine Koalition vor einem Ende der Volkspartei CDU gewarnt. Nun gibt er klein bei: „Der Koalitionsvertrag hätte natürlich besser sein können.“Unverantwortlich sei Linnemann wegen seines Geredes über das Volkspartei-Ende, muss er sich später von einer Delegierten vorhalten lassen. Eine andere Rednerin schließt ihre Rede, die viel an Kritik enthält, mit dem Hinweis an Merkel: „Sie sind mein Fels in der Brandung.“Es gibt viele, die erinnern, man müsse nun einmal Kompromisse machen.
Auch Spahn, der baldige Gesundheitsminister, meldet sich zu Wort: „Wir können Wunden lecken oder wir können sagen: Wir machen was daraus.“Merkel nickt ihm zu. Dann stimmen die Delegierten dem Koalitionsvertrag zu. Es gibt nur 27 NeinStimmen. Und zum Schluss gibt es dann noch richtig Jubel: für die neue Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie sagt: „Der Star ist die CDU. Es geht nicht darum, dass ein Einzelner glänzt, sondern die Partei.“Sie wird mit 98,8 Prozent gewählt. slowakische Öffentlichkeit ist geschockt: Der 27-jährige Ján Kuciak, seit 2015 für das zum Verlag Ringier Axel Springer Slovakia gehörende Internet-Nachrichtenportal „aktualne.sk tätig, ist gemeinsam mit seiner Verlobten im gemeinsamen Haus in der Westslowakei ermordet worden. Kuciak arbeitete investigativ, hatte Steuerbetrüger, slowakische Mafiosi und deren Verbindungen zu hohen politischen Kreisen im Visier. Das wurde ihm offenbar zum Verhängnis. Die Aufklärungsarbeit des jungen Journalisten war auch nach Meinung von Polizeipräsident Tibor Gaˇspar das „wahrscheinlichste Motiv“des Doppelmordes. Die Indizien wiesen darauf hin, „dass die Ermordung geplant war“, sagte der sichtlich erschütterte Polizeipräsident. Er sprach von einem „beispiellosen Angriff auf einen Journalisten“. Beide Opfer seien durch Schüsse in Kopf und Brust getötet worden. Kuciak hatte zuDie letzt über dubiose Geschäftsverbindungen von zwielichtigen Unternehmen mit der größten Regierungspartei, der sozialdemokratischen Smer, berichtet. In Verdacht geraten war dabei zuletzt sogar Innenminister Robert Kalinˇák, der jedoch sämtliche Vorwürfe zurückwies. Die slowakische Regierung hat unterdessen eine Belohnung zur Ergreifung des Täters in Höhe von einer Million Euro ausgeschrieben.