Er will auf der Bühne bleiben
Rolf Holub kämpft als Spitzenkandidat der Kärntner Grünen ums politische Überleben. Den Humor und die Zuversicht hat er noch nicht verloren.
Die zwei Mitarbeiter der Plakatfirma sind auf Zack. Die Flügeltüren des Transportes behände aufgeschwungen. Die Glastür bei der Bushaltestelle flott geöffnet. Das neue Wahlplakat aufgehängt. „Rolf für dich kämpfen lassen“, steht auf dem Plakat. Im Wahlkampf der Kärntner Grünen klingt das wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Spitzenkandidat Rolf Holub steckt tief drinnen im Abstiegskampf, wie man in der Fußballersprache sagen würde.
Umfragen zufolge, hilft nur ein mittleres Wunder, um einen Verbleib der Partei im Landtag zu erkämpfen. Beschäftigen will sich Holub heute nicht damit, schließlich beginnt der Tag mit Erfolgserlebnis. Voting unter den Zuschauern nach einer Diskussion der Landesschülervertretung: 33 Prozent für die Grünen! Balsam für die geschundene Seele. Kurze Zeit später Zuspruch einer Passantin am Wahlkampfstand in Klagenfurt. „Sie werden’s wohl schaffen.“Holub nickt und überreicht der Frau ein Packerl grüne Taschentücher. „Sonst komme ich zu Ihnen weinen. Dann machen wir ein Weinfest.“Kein Holub-Wahlkampf ohne Wortspiele und Augenzwinkern.
„Nein, von den Grünen nehme ich prinzipiell nichts“, sagt ein weniger wohlgesonnener Passant. Unterdessen stoppt die Palatschinken-Produktion am Wahlkampfstand. Die Fehlerbehebung wird Chefsache. „Ja, Holub da. Wir ham’ an Strom von euch am Heuplatz. Jetzt geht nix mehr.“Telefonische Anweisung, Schalter umgelegt, das Werkl läuft wieder. Vieles bleibt dieser Tage am Spitzenkandidaten hängen. Einige Mitstreiter sind ihm in den letzten Monaten abhandengekommen. Klubobfrau Barbara Lesjak wurde nicht mehr nominiert, Landessprecherin Marion Mitsche warf das Handtuch und tritt mit der Liste „Fair“an. Das Krisenmanagement war ausbaufähig. „Man hat schon um die Holub-Nachfolge gerangelt“, sagt er. Mit „einzelnen Strömungen“gehe das bei den Grünen schnell, eine Statutenänderung sei wohl nötig.
Dass ein anderer Spitzenkandidat antrete, sei nie ein Thema gewesen. Auf dem Weg zum nächsten Termin analysiert er die grüne Misere. Der erfolgreieinem che Präsidentschaftwahlkampf für Alexander Van der Bellen habe „vieles unter der Decke gehalten“, der Pilz-Abgang kam zur ungünstigsten Zeit, der Spagat aus Opposition im Bund und Regierungsbeteiligungen in den Ländern sei nicht gelungen.
wenig ansehnlich, macht sich in der Halle ein angenehmer Holzduft breit. Schleifmaschinen und Hobelgeräte laufen auf Hochtouren. In Sittersdorf produziert das Unternehmen „Grüne Erde“mit 40 Mitarbeitern Ökomöbel. Geschäftsführer Kuno Haas, selbst Mitglied der Grünen, nimmt Holub mit einer herzlichen Umarmung in Empfang. In „einer der modernsten Tischlereien Österreichs“, wie Haas betont. „Ich bange darum, dass