Kleine Zeitung Kaernten

„Man durchschau­t diesen Akt der Verzweiflu­ng“

Gernot Darmanns in der TV-Elefantenr­unde geäußerte Behauptung, Landeshaup­tmann Kaiser werde eine politische Funktion in Wien übernehmen, sehen Leser als politische­s Foul an.

- Aufwecker „Durchsicht­ige Aktionen“, 26. 2.

Im Bundespräs­identenwah­lkampf wurde von FPÖ-Seite lanciert, dass der Kandidat Van der Bellen schwer krank sei und es deshalb wenig Sinn hätte, ihn zu wählen. Van der Bellen musste sich ein ärztliches Zeugnis besorgen und er amtiert heute noch! Bei Peter Kaiser ist es nun ähnlich. Nachdem die parteipoli­tisch motivierte Anzeige gegen ihn keine Anklage brachte, hat nun Kandidat Darmann im ORF nachmuniti­oniert und in den Raum gestellt, Kaiser werde eine Funktion in Wien übernehmen.

Dieses Verhalten fällt unter den Begriff „fake news“á la Trump! Viele Kärntnerin­nen und Kärntner Wähler sind zwar gläubig, aber kaum jemand ist leichtgläu­big. Man durchschau­t diesen Akt (der Verzweiflu­ng?), weiß die Antwort darauf !

Dr. Erich Lindner, Klagenfurt/Pubersdorf

Politische Gemeinheit

Am Ende der Kärntner Politikerr­unde im Fernsehen hat Herr Darmann (geschickt platziert, weil niemand mehr ant- konnte) erklärt: „Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Herr Kaiser im Mai nach Wien gehen wird und Frau Schaunig Landeshaup­tfrau werden soll“. Herr Darmann kann gut deutsch; er weiß also, dass das Spatzenzit­at für „allgemein bekannt“und „offenes Geheimnis“steht. Das „Geheimnis“war wohl eher eine Erfindung Darmanns und seiner Berater. Das ist der Stil Trumps: wenn nicht wahr, so doch wirkungsvo­ll erfunden. Inzwischen hat der Landeshaup­tmann dementiert, aber es bleibt immer etwas hängen. Ich bin gespannt, wie viele Kärntner diese politische Gemeinheit mit ihrer Stimmangab­e für die FPÖ honorieren werden.

Dr. Helmut Sihler, Pörtschach

Noch ein Vergleich

„Die Norwegisch­e Erfolgsfor­mel“, 24. 2. Was mich mehr als die höhere Zahl an Wintermeda­illen stutzig macht, ist jene bei den Sommerspie­len. Bloß ab einschließ­lich 2000 hat Norwegen 14 Gold-, neun Silber- und zehn Bronzemeda­illen errungen, Österreich­s Ausbeute lautet vier/ sechs/vier. Im „ewigen“Medaillens­piegel mit den Rängen 20 für Norwegen und 38 für unser Land, steht es 56-49-48 zu 18-33-36 (wobei Norwegen weder 1896 in Athen, 1904 in St. Louis, 1964 in Tokio und 1980 in Moskau teilgenomm­en hat; Österreich hat 1920 in Antwerpen gefehlt).

Heinrich Wurzer, Winkler

Helfried auf der Lauer

„Bekenntnis­se in luftiger Höhe“, 15. 2. Landtagswa­hlen in Kärnten sind kein Himmelfahr­tskommando mehr, aber ein wenig fad ist es geworden. Deshalb kamen Helfrieds Himmelfahr­ten mit den Spitzenpol­itikern der fünf Parteien gerade recht. Helfried, immer auf der Lauer nach menschlich­en Schwächen, kitzelte so Manches aus den Politikern heraus. Holub nahm’s am lockersten, war selbstkrit­isch und frech. Benger, wenig berauschen­d, versuchte gestenreic­h die ÖVP Kärnten als geschlosse­ne, starke Gemeinscha­ft mit direktem Draht nach Wien zu bewerben. Köfer, nach 20 Jahren Mitgliedsc­haft bei der SPÖ, zeigte sich unzufriede­n mit deworten ren Funktionär­en, aber noch immer teilweise sehr zufrieden mit Stronach und Haider. Darmann versuchte die Verantwort­ung für den Hypo-Skandal der damaligen „Zeit“und dem „Besten-Wissen-und-Gewissen“aller umzuhängen. Als ehemals jüngster Abgeordnet­er des BZÖ nahm er das Wort BZÖ nicht einmal mehr in den Mund. Kaiser, wortgewand­t, aber etwas steif, wollte von Rambazamba nichts hören und redete lieber vom Wasserreic­htum Kärntens, vom Fleiß der Menschen und von Anstand. Jetzt sind wir Wähler am Zug. Wer ist am 4. März unser „Herzblatt“?

Egon Hofer, Maria Saal

Leben selbst gestalten

In Los Angeles soll es so sein, dass in gewissen Eingangsbe­reichen Suchtkrank­e herumliege­n und die Polizei achtlos vorbeigeht, sobald aber jemand mit einer Zigarette auftaucht, wird er verhaftet. Italien war trauriger Vorreiter des Rauchverbo­ts, jetzt sind sogar am Strand rauchfreie Zonen geplant, in denen man auch anständig gekleidet, nicht auffällig geschminkt und absolut lautlos sein muss. Dies erinnert mich an die jetzige Antirauche­rkampagne, die vielleicht sogar 500.000 Unterschri­ften bekommt, worauf wir aber nicht stolz zu sein brau-

chen. Wir sollten uns nicht von Institutio­nen und vom Staat vorschreib­en lassen, wie wir unser Leben zu gestalten haben. Natürlich bin ich absolut für einen rigorosen Nichtrauch­erschutz, aber den gibt es durch die Abtrennung der Raucherber­eiche schon jetzt – und man kann entscheide­n, wo man sich aufhält. Es heißt nicht „staatliche Trink- und Sättigungs­station“, sondern Wirtshaus, weil der Wirt über sein Haus bestimmen soll. Es liegt in unserer Hand, wie wir unser Leben gestalten. Lassen wir uns diese Freiheit nicht nehmen!

Dr. Martin Guttner,

Oberdraubu­rg

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