„Man durchschaut diesen Akt der Verzweiflung“
Gernot Darmanns in der TV-Elefantenrunde geäußerte Behauptung, Landeshauptmann Kaiser werde eine politische Funktion in Wien übernehmen, sehen Leser als politisches Foul an.
Im Bundespräsidentenwahlkampf wurde von FPÖ-Seite lanciert, dass der Kandidat Van der Bellen schwer krank sei und es deshalb wenig Sinn hätte, ihn zu wählen. Van der Bellen musste sich ein ärztliches Zeugnis besorgen und er amtiert heute noch! Bei Peter Kaiser ist es nun ähnlich. Nachdem die parteipolitisch motivierte Anzeige gegen ihn keine Anklage brachte, hat nun Kandidat Darmann im ORF nachmunitioniert und in den Raum gestellt, Kaiser werde eine Funktion in Wien übernehmen.
Dieses Verhalten fällt unter den Begriff „fake news“á la Trump! Viele Kärntnerinnen und Kärntner Wähler sind zwar gläubig, aber kaum jemand ist leichtgläubig. Man durchschaut diesen Akt (der Verzweiflung?), weiß die Antwort darauf !
Dr. Erich Lindner, Klagenfurt/Pubersdorf
Politische Gemeinheit
Am Ende der Kärntner Politikerrunde im Fernsehen hat Herr Darmann (geschickt platziert, weil niemand mehr ant- konnte) erklärt: „Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Herr Kaiser im Mai nach Wien gehen wird und Frau Schaunig Landeshauptfrau werden soll“. Herr Darmann kann gut deutsch; er weiß also, dass das Spatzenzitat für „allgemein bekannt“und „offenes Geheimnis“steht. Das „Geheimnis“war wohl eher eine Erfindung Darmanns und seiner Berater. Das ist der Stil Trumps: wenn nicht wahr, so doch wirkungsvoll erfunden. Inzwischen hat der Landeshauptmann dementiert, aber es bleibt immer etwas hängen. Ich bin gespannt, wie viele Kärntner diese politische Gemeinheit mit ihrer Stimmangabe für die FPÖ honorieren werden.
Dr. Helmut Sihler, Pörtschach
Noch ein Vergleich
„Die Norwegische Erfolgsformel“, 24. 2. Was mich mehr als die höhere Zahl an Wintermedaillen stutzig macht, ist jene bei den Sommerspielen. Bloß ab einschließlich 2000 hat Norwegen 14 Gold-, neun Silber- und zehn Bronzemedaillen errungen, Österreichs Ausbeute lautet vier/ sechs/vier. Im „ewigen“Medaillenspiegel mit den Rängen 20 für Norwegen und 38 für unser Land, steht es 56-49-48 zu 18-33-36 (wobei Norwegen weder 1896 in Athen, 1904 in St. Louis, 1964 in Tokio und 1980 in Moskau teilgenommen hat; Österreich hat 1920 in Antwerpen gefehlt).
Heinrich Wurzer, Winkler
Helfried auf der Lauer
„Bekenntnisse in luftiger Höhe“, 15. 2. Landtagswahlen in Kärnten sind kein Himmelfahrtskommando mehr, aber ein wenig fad ist es geworden. Deshalb kamen Helfrieds Himmelfahrten mit den Spitzenpolitikern der fünf Parteien gerade recht. Helfried, immer auf der Lauer nach menschlichen Schwächen, kitzelte so Manches aus den Politikern heraus. Holub nahm’s am lockersten, war selbstkritisch und frech. Benger, wenig berauschend, versuchte gestenreich die ÖVP Kärnten als geschlossene, starke Gemeinschaft mit direktem Draht nach Wien zu bewerben. Köfer, nach 20 Jahren Mitgliedschaft bei der SPÖ, zeigte sich unzufrieden mit deworten ren Funktionären, aber noch immer teilweise sehr zufrieden mit Stronach und Haider. Darmann versuchte die Verantwortung für den Hypo-Skandal der damaligen „Zeit“und dem „Besten-Wissen-und-Gewissen“aller umzuhängen. Als ehemals jüngster Abgeordneter des BZÖ nahm er das Wort BZÖ nicht einmal mehr in den Mund. Kaiser, wortgewandt, aber etwas steif, wollte von Rambazamba nichts hören und redete lieber vom Wasserreichtum Kärntens, vom Fleiß der Menschen und von Anstand. Jetzt sind wir Wähler am Zug. Wer ist am 4. März unser „Herzblatt“?
Egon Hofer, Maria Saal
Leben selbst gestalten
In Los Angeles soll es so sein, dass in gewissen Eingangsbereichen Suchtkranke herumliegen und die Polizei achtlos vorbeigeht, sobald aber jemand mit einer Zigarette auftaucht, wird er verhaftet. Italien war trauriger Vorreiter des Rauchverbots, jetzt sind sogar am Strand rauchfreie Zonen geplant, in denen man auch anständig gekleidet, nicht auffällig geschminkt und absolut lautlos sein muss. Dies erinnert mich an die jetzige Antiraucherkampagne, die vielleicht sogar 500.000 Unterschriften bekommt, worauf wir aber nicht stolz zu sein brau-
chen. Wir sollten uns nicht von Institutionen und vom Staat vorschreiben lassen, wie wir unser Leben zu gestalten haben. Natürlich bin ich absolut für einen rigorosen Nichtraucherschutz, aber den gibt es durch die Abtrennung der Raucherbereiche schon jetzt – und man kann entscheiden, wo man sich aufhält. Es heißt nicht „staatliche Trink- und Sättigungsstation“, sondern Wirtshaus, weil der Wirt über sein Haus bestimmen soll. Es liegt in unserer Hand, wie wir unser Leben gestalten. Lassen wir uns diese Freiheit nicht nehmen!
Dr. Martin Guttner,
Oberdrauburg