Fotografische Ikonen, lustvolle Experimente
Zur Person
geboren als Emmanuel Radnitsky 1890 in Philadelphia, gestorben
1976 in Paris.
Maler, Filmregisseur, Objektkünstler. Zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Dadaismus und Surrealismus.
geln an der Unterseite, 1921) – Man Rays Lust am spielerischen Experiment ist greifbar.
„Ich male, was nicht zu fotografieren ist, und fotografiere, was ich nicht malen möchte“, erläutert der 1890 in Philadelphia geborene Sohn einer jüdischen Familie aus Kiew seine Kunst-Philosophie. Eine Philosophie, die größter kreativer Offenheit verpflichtet ist. Emmanuel Radnitsky – so eine von einem guten halben Dutzend Schreibweisen des Geburtsnamens – steht zeit seines Lebens Programmen gelassen gegenüber. Methoden des Kubismus, von Dada, Surrealismus, Pittura metafisica et cetera bedient er sich, wenn sie ihm geeignet scheinen, eine Idee umzusetzen.
Man Rays berühmter Satz „I never painted a recent picture“(„Ich habe nie ein neuestes Bild gemalt“) betont das Desinteresse an plakativer Originalität. Und an vordergründiger Aktualität. Ein Künstler dürfe sich gesellschaftliches Bewusstsein nicht aufdrängen lassen, er müsse seinem individuellen Gewissen folgen. Bis zu seinem Tod 1976 in Paris, wohin er nach einem guten Jahrzehnt in Hollywood 1951 zurückkehrt, bleibt Man Ray in seiner Arbeit diesen Grundsätzen treu.