KÄRNTNERIN DES TAGES
Ulrike Adler-Wiegele betreut in der Tanzakademie in Feldkirchen eine integrative Tänzergruppe.
Ulrike Adler-Wiegele leitet eine Tanzakademie und betreut dort eine integrative Tanzgruppe.
Jazz, Hip-Hop, Showdance oder klassisches Ballett. Die gebürtige Gailtalerin Ulrike Adler-Wiegele (60) leitet seit einigen Jahrzehnten eine Tanzakademie in Feldkirchen. Seit achtzehn Jahren betreut sie auch eine integrative Tanzgruppe, die gemeinsam und mit Unterstützung anderer Tanzschüler öffentliche Auftritte meistert.
Alle sechs Teilnehmer dieser Gruppe leiden am Down Syndrom, tanzen aber trotzdem auf den großen Bühnen. Die sechs Tänzer aus verschiedenen Altersklassen treffen sich alle einmal pro Woche zum Training. Ob Licht ins Dunkel oder in diesem Jahr die Special Olympics, die Teilnehmer freuen sich über jede Gelegenheit zu tanzen.
Adler-Wiegele rief das Projekt damals für ihre Nachbarin ins Leben, die selbst am Down Syndrom litt, aber eine Leidenschaft für das Tanzen hatte. Die integrative Tanzgruppe gab nicht nur ihr, sondern auch anderen Tanzwilligen die Möglichkeit, ihre Gefühle auf eine neue Art und Weise auszudrücken. In Zusammenarbeit mit der Diakonie Feldkirchen fanden immer mehr Interessierte den Weg in die Tanzakademie.
Die Akademieleiterin tanzt selbst, seit sie acht Jahre alt ist. Sie stammt aus der bekannten Künstlerfamilie Wiegele. Somit spielte die Kunst schon sehr früh eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Ihr Vater und Bruder sind bekannte Maler, sie selbst wandte sich lieber dem Tanz zu. „Jeder von uns fand seinen eigenen Zugang zur Kunst. Mein Bruder entschied sich für die Malerei und ich hatte eine Leidenschaft für das Tanzen.“Nach ihrem Studium der Sportwissenschaften, besuchte Adler-Wiegele zahlreiche Fortbildungen und Tanzschulen, um ihren Horizont zu erweitern. „Ich wollte meinen Schülern ein großes Angebot ermöglichen, deshalb arbeitete ich mit zahlreichen internationalen Lehrern zusammen.“
Auch privat macht die Tänzerin gerne Sport und hält sich fit. Im Winter bevorzugt sie das Skifahren, im Sommer geht sie gern schwimmen. Außerdem pflegt sie ihr großes Interesse an Kunst und Male- rei, das ihr in die Wiege gelegt wurde.
Gemeinsam mit ihren Tanzgruppen möchte AdlerWiegele den Zusehern Geschichten erzählen. Die Zusammenarbeit mit anderen Tanzgruppen ihrer Schule sei unabdingbar für eine erfolgreiche Umsetzung ihres integrativen Konzeptes. Das Tanzen soll die Inklusion fördern. „Besonders die Kinder sollen den Umgang mit Menschen mit Behinderung lernen,“sagt AdlerWiegele. Am wichtigsten ist für sie jedoch die Freude am Tanzen, die jeder ganz individuell ausdrücken sollte.