„Gesundheitspolitisch ist das ein Rückschritt“
Für Kärntens Ärztechefin Petra Preiss ist mehr Jugendschutz kein Ausgleich für die Abkehr vom Rauchverbot.
Haben Sie den Antrag auf Einleitung des Volksbegehrens für die Beibehaltung des Rauchverbots in Gasthäusern unterschrieben?
Selbstverständlich habe ich bereits unterschrieben. Und ich stehe voll hinter dieser Initiative der Wiener Ärztekammer, die auch von der Bundesärztekammer unterstützt wird.
Wir unterstützen diese Initiative vorbehaltlos. Der Vorstand hat sich einstimmig damit solidarisiert.
Wie bewerten Sie den gestrigen Initiativantrag von ÖVP und FPÖ, mit dem das Rauchverbot noch vor Inkrafttreten ausgehebelt werden soll?
Das ist ein gesundheitspolitischer Rückschritt. Damit stellen wir uns gegen etwas, das in ganz Europa wirkt.
Der Initiative pro Rauchverbot werden gerne politische Motive unterstellt.
Das ist keine politische Aktion. Man muss gegen die Aufhebung des Rauchverbots auftreten, wurscht, wer das befürwortet.
Jetzt versucht man, dieser Maßnahme mit mehr Jugendschutz an Schärfe zu nehmen.
Mehr Jugendschutz ist natürlich zu begrüßen. Wir wissen, wie schädlich Feinstaub durch Rauchen gerade für Kleinkinder ist und wir wissen, dass unsere Jugendlichen beim Rauchen in Europa führend sind. Aber abgesehen davon, dass wir nicht wissen, wie sinnvoll die Maßnahmen tatsächlich sein werden, brauchen wir keinen Abtausch, sondern beides: mehr Jugendschutz und das Rauchverbot.