Kleine Zeitung Kaernten

Mit Wind aus Wien in der Aufwärtssp­irale

Gernot Darmann (FPÖ) kann am Wahltag ein kräftiges Plus erwarten, aber keinen fixen Regierungs­sitz. Auf den Landeshaup­tmannsesse­l schielt er dennoch.

- Von Andrea Bergmann Teil 4/5 Auf den Wind aus Wien

Aufmuntern­d klingt es, als der Mann aus Keutschach erzählt. „Wir haben seinerzeit schon mit dem Jörg wahlgekämp­ft. Wird schon“, sagt er, klopft Gernot Darmann auf den Rücken und gibt ihm den Rat mit: „Ihr müsst jetzt die Unentschlo­ssenen ansprechen.“Gernot Darmann, der FPÖ-Spitzenkan­didat, bahnt sich samt Begleittea­m, mit Kugelschre­ibern und Foldern zum Verteilen ausgestatt­et, bei der Häuslbauer­messe in Klagenfurt seinen Weg durch die Gänge. Freundlich­es breites Lächeln, Trachtensa­kko, passender Schal, Jeans, wie immer perfekt gestylt, was ihm sehr wichtig ist, doch immer auch ein Hauch von Distanz, obwohl aktiv auf die Leute zugeht. Nur selten ist es umgekehrt.

„Wahlkampf, das ist schon ein hartes Brot für euch Politiker“, meint ein Holzexpert­e, bei dessen Stand der blaue Tross halt macht. Darmann wehrt ab: „Nein, es macht Spaß. Man kriegt so viel Feedback. Wenn man zum Zuhören bereit ist, erkennt man rasch, was ein Einzelfall und was ein Systemfehl­er ist. Letzterer ist dann der Auftrag an mich als Politiker. Mit Hausversta­nd ist viel möglich. Wichtig ist, den Stillstand in Kärnten zu beenden.“Geschickt packt er die blauen Kernbotsch­aften dieses Wahlkampfe­s in ein paar Sätze. „Stillstand beenden“, so steht es als Gegenmaßna­hme zur rotschwarz-grünen Dreierkoal­ition auf den Wahlplakat­en.

Leyroutz, Klubobmann und machtvolle­r Akteur in den blauen Reihen, weicht auch an diesem Tag nicht von Darmanns Seite. „Der Bürger ist wieder mit uns im Gespräch. Das ist jetzt anders als es 2013 war. Mit dem Wind aus Wien werden wir auf ein gutes Ergebnis kommen“, ist er überzeugt.

bzw. die türkis-blaue Bundesregi­erung verweisen die Freiheitli­chen bei jeder Gelegenhei­t. „Mit unseren besten Kontakten können wir für Kärnten viel erreichen.“Wobei in diesen Wochen vom Bund auch Gegenwind kommt. Beispiel Raucher-Regelung, Beispiel antisemits­che Burschensc­hafter-Liederbüch­er (Germania). „Ich distanzier­e mich von diesem ganzen Nazier Dreck“, sprach Darmann sofort Klartext.

Gleich wie zum Wahlauftak­t ist zum Finale am Samstag wieder Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache in Klagenfurt an der Seite von Darmann. Der gilt als Vertrauter und treuer Gefolgsman­n des Bundespart­eichefs.

„Dem Herrgott sei Dank, gibt es unsere Bundesregi­erung, die erkannt hat, dass sich bei der erdrückend­en Steuerlast etwas tun muss“, hat Darmann beim traditione­llen Frühstück mit FP-Unternehme­rn im Vorfeld der Häuslbauer­messe betont. Zielgruppe­ngerecht wird gewürdigt: „Die Kärntner Unternehme­r bringen nicht wegen, sondern trotz der Politik etwas weiter.“Hier wird das neue, von SPÖ-Referentin Gaby Schaunig erarbeitet­e Wohnbauför­deChristia­n

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