Verendete Kühe: Redeverbot für zuständigen Amtstierarzt
Erneute Kontrolle auf Hüttenberger Bauernhof. Nur zwei Prozent der tierhaltenden Betriebe werden überprüft.
Jener Pensionist, der seit 24. Februar aus einer Wohn- und Betreuungseinrichtung in Feldkirchen abgängig ist, bleibt verschwunden. Laut Angehörigen könnte der 78-Jährige auch in Schuppen oder Ställen übernachten. Die Suche nach ihm wurde gestern auf die Stadt Klagenfurt ausgeweitet. Der 78 Jahre alte Mann war mit einer dunkelgrünen Jacke, dunkelblauer Jeanshose und Winterschuhen bekleidet.
In einem Punkt sind sich die Parteien einig: Es muss mehr Kontrollen geben und vorhandene Schwächen des Tierschutzsystems gehören ausgebessert. Wer Schuld an diesen Schwächen trägt, ist eine Frage des Standpunktes. Laut Landesrat Rolf Holub (Grüne) muss der Tierschutz von den Referaten Landwirtschaft und Jagd abgekoppelt werden. Laut Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) haben die von Agrarreferent Christian Benger (ÖVP) angekündigten Kontrollen versagt. Gleiches wirft Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten) Benger vor. Laut Benger wiederum habe Kaiser als Personalreferent nicht die nötigen Mittel für zusätzliche Tierärzte freigemacht. Tierschutzreferent wäre Gernot Darmann (FPÖ). Der zeigt sich in einer kurzen Stellungnahme „schockiert“von den Vorfällen in Hüttenberg. Heute findet ein runder Tisch aller Verantwortlichen in dieser Causa statt.
Unabhängig von den politischen Schuldzuweisungen hat es gestern eine erneute Kontrolle des Hauptbetriebes des Landwirtes gegeben, der im Verdacht steht, die Tiere auf einem gepachteten Hof stark vernachlässigt zu haben. Information über das Ergebnis gibt es keine. „Ich habe die Anweisung bekommen, mich nicht mehr öffentlich dazu zu äußern. Das muss ich akzeptieren“, sagt Amtstierarzt Josef Leitner.
Laut Gesetz müssen im Jahr zwei Prozent der tierhaltenden Betriebe kontrolliert werden. Im Schnitt wird ein Landwirt damit alle 50 Jahre überprüft.