ÖDK-Haus macht Platz für Wohnbau
Aus dem einstigen Bürokomplex an der Villacher Straße hätte ein Studentenwohnheim werden sollen. Nun wird es abgerissen, um Platz für Wohnhäuser zu schaffen.
Angekündigt wurde das Projekt mit diesen Worten: Das alte ÖDK-Gebäude, eines der markanten Gebäude an Klagenfurts Westeinfahrt, wird saniert und zu einem Studentenheim mit 140 Plätzen umgebaut. Die Chefs des Immobilien-Entwicklers Riedergarten, die das Projekt verfolgten, sprachen von „einem neuen Campus für Klagenfurt“.
Das war im Mai 2015. Drei Jahre später steht vom ÖDK-Gebäude nur mehr das Skelett. Und seit einigen Tagen arbeiten Baumaschinen daran, auch diesen letzten Rest des Baus zu entfernen. „Es wär sich einfach nicht ausgegangen“, sagt Riedergarten-Geschäftsführer Bernd Rausch mit Blick auf die einstigen Pläne. Was wäre sich nicht ausgegangen? „Weder das Finanzielle noch der Lärm noch die Isolation.“Zu viele Schallbrücken innerhalb des Hauses hätten die Kosten aus dem Runungen der laufen lassen, hinzu kommt ein baulicher Zustand, der schlechter war, als erwartet. „Bei dem Standard, den wir erreichen müssen, kommt es uns billiger und ist auch technisch leichter, nun neu zu bauen“, sagt Riedergarten-Gründer Herbert Waldner.
Gebaut werden nun vier Wohnblöcke, zwei mit acht Geschoßen, zwei mit fünf Geschoßen. Gemeinsam mit den fünf bereits errichteten Häusern auf dem Nachbargrundstück – sie sind zwischen vier und sechs Stockwerken hoch – entste- hen auf dem Areal 237 Wohnungen. „Die ersten werden im April übergeben“, sagt Rausch und liefert damit auch die Erklärung für die Eile beim Abriss. „Wenn wir jetzt abreissen, können wir zumindest einen Teil des Staubs vermeiden.“Dass es keine Studentenwoh- gibt, begründen die Immobilien-Entwickler mit der fehlenden Nachfrage am Universitäts-Standort Klagenfurt.
Dass das Projekt mehrfach in der Kritik steht, wissen Rausch und Waldner. Ursprünglich wollte man ja einen Turm mit elf Stockwerken bauen. Nicht, weil man dann einen Seeblick hätte, „das geht sich wohl erst ab 18 Stockwerken aus“, so Waldner, sondern weil man „damit ein Zeichen setzen“würde. Anrainer und Stadtplanung verhinderten aber die Umsetzung. „Wir haben uns die Option auf ein Nachbargrundstück gesichert. Vielleicht schaffen wir es in dem Ensemble doch noch, etwas Spannendes umzusetzen.“
Zum Alleinstellungsmerkmal bei diesem Projekt soll sich ein Arkadengang im Erdgeschoß entwickeln. „Damit wollen wir uns in Richtung Kohldorferstraße öffnen.“Auch die Verbindungswege hin zum Bahnhof Klagenfurt West sollen für Leben auf dem Gelände sorgen.