Bedürftigen setzt Kälte zu
Aufgrund der Kälte herrscht Hochbetrieb im Obdachlosenheim und Eggerheim. Jugendliche finden in Notschlafstellen Unterschlupf.
Zuletzt rückte der Kältedienst der Caritas wegen einer schlafenden Frau in einer Tiefgarage aus. Besonders unstete Menschen leiden unter der aktuellen Kälte. Das bekommen die sozialen Einrichtungen in der Landeshauptstadt zu spüren.
Zurzeit schlafen 27 Männer jede Nacht im Obdachlosenheim der Stadt Klagenfurt in der Bahnstraße – damit ist die Kapazität ausgereizt. „Es ist spürbar, dass es draußen so kalt ist“, sagt Markus Lippauer. In dringlichen Fällen verfügt das Heim über 25 Notbetten. Bei den Frauen sind nicht alle 15 Betten ausgelastet. Sie suchen meist Unterschlupf in der Frauennotschlafstelle der Volkshilfe in der Platzgasse. Aber auch da gibt es noch genügend Platz. „Wir sind halb voll“, sagt die fachliche Leiterin Sybille Spiess. „Frauen in Not finden leichter einen Platz bei Familienangehörigen oder Freunden.“Für eine Ausweitung der Öff- nungszeiten des Obdachlosenheims, wie sie Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) in einer Aussendung fordert, sieht Lippauer keine Notwendigkeit. Die Tagesstätte des Eggerheims der Caritas öffnet in der Kaufmanngasse eine Stunde bevor das Heim um 9 Uhr schließt und ist so lange geöffnet, bis die Unsteten um 18 Uhr wieder zum Schlafplatz zurückkehren können.
Auch im Eggerheim ist der Andrang zwischen 8 und 18 Uhr groß. Vor der Kältewelle bedeutlich suchten täglich bis zu 60 Personen die Tagesstätte. „Jetzt sind es an die 80“, sagt Sozialbetreuerin Melanie Prohart. „Sie bleiben teilweise den ganzen Tag in unserem Café.“Bedürftige können im Eggerheim essen, ihre Wäsche waschen und duschen.
Diese Möglichkeit haben Jugendliche von zwölf bis 21 Jahren in der Jugendnotschlafstelle in der Karawankenzeile. Sie ist montags bis freitags von 17 bis 10 Uhr und am Wochenende von 19 bis 10 Uhr geöffnet.