Closing statt Klo
Zur Serie „Bad Banks“, gestern auf Arte, ab 3. März im ZDF
L assen Sie Ihr Geld für sich arbeiten, Sie arbeiten schließlich auch für Ihr Geld.“Was er als junger Werbetexter kreiert hat, hält der Schweizer Schriftsteller Martin Suter mit 70 doch „für etwas zynisch“.
Zynisch und sauspannend ist der Sechsteiler über die ehrgeizige Jungbankerin Jana Liekam, die versucht, in der Hochfinanz Fuß zu fassen, und gleich ihre Lektionen lernen muss: Es gibt keine Loyalität. Über die Karriere entscheidet das Netzwerk. Man arbeitet NUR für sich. Jeder hat eine eigene Zahl, für die er bereit ist, alles zu tun. Nicht, dass das jetzt etwas Neues wäre. Dass den Mitarbeitern geraten wird, vor dem Abschluss einer Transaktion Weißbrot zu essen, damit sie nicht so viel kacken müssen, zeigt, wie stressig es zugeht: Der Gang aufs Klo nagt an der Zeit, die fürs Closing gebraucht wird. Hier menschelt es nur, um zu zeigen, wie unmenschlich die Branche ist. Die Besetzung ist super, Désirée Nosbusch als Alphatier im Haifischbecken eine echte Überraschung. Paula Beer als Jana sieht nach wenigen Tagen erbärmlich aus.
B esser, wir lassen das Geld arbeiten. Das ist zwar ein Märchen, aber Geld muss sich keine Tränensäcke wegpudern, bekommt weder Wimmerln auf der Nase noch Panikattacken. Und hat keinen Sex, den man zur Erpressung einsetzen kann ...