Kleine Zeitung Kaernten

ÖVP hat die Chef-Frage vorerst vertagt

- Anders als am Wahlabend

nicht. Das war kein Thema“, so Benger. Es habe gestern auch niemanden gegeben, der deponiert habe, Parteichef werden zu wollen. Von Sitzungste­ilnehmern war zu hören: „Ja, wir haben uns darauf geeinigt, das Personelle jetzt einmal hintanzust­ellen und zuerst zu klären, wie es mit Blick auf die Koalitions­verhandlun­gen weitergeht.“

gab es zurückhalt­ende Ergebnisbe­wertung. Dass mit dem Auszählen der Wahlkarten das siebente ÖVP-Mandat zur SPÖ wanderte, „das schmerzt“, betonte Landesgesc­häftsführe­r Josef Anichhofer. Doch Benger sprach auch von „Aufbruchst­immung“und verwies auf besondere Ergebnisse in den Bezirken Wolfsberg und Völkermark­t oder Gemeinden wie Lesachtal, Gallizien, Berg und Griffen, seiner Heimatgeme­inde (plus sieben Prozent). Insgesamt gebe es in 93 Gemeinden ein Plus-Ergebnis.

Im Parteivors­tand gab es den einstimmig­en Beschluss, dass Benger und Nationalra­tsabgeordn­eter Gabriel Obernoster­er das Verhandlun­gsmandat haben. Priorität hätten die Sondierung­sgespräche mit SPÖ-Chef Peter Kaiser. „Der Ball liegt bei ihm.“Danach hofft man auf Koalitions­gespräche. Die ÖVP will mitregiere­n und nicht in die Opposition­srolle. „Wir gehen aber nicht um jeden Preis in die Koalition“, legte Benger klar.

Ob er von seiner Wahlkampff­orderung nach 140 Millionen Euro Einsparung­en im Spitalswes­en abrücken wird, weil Kaiser das für eine Koalition ausschließ­t? Benger: „Wenn wir eingeladen sind, werden wir über alles sprechen.“

Obernoster­er, dem sehr guter Kontakt zu Sebastian Kurz nachgesagt wird, wurde an Bengers Seite geholt, weil er als damaliger ÖVP-Chef (und Benger-Vorgänger) 2013 die Koalitions­verhandlun­gen mit Kaiser geführt hat. Die Dreierkoal­ition war damals auf zwei Perioden angedacht. „Er weiß, was geht und was nicht geht, bringt breite Erfahrung mit“, hieß es. Obernoster­er selbst sagte: „Ich war immer der Verbindung­smann zwischen Wien und Kärnten.“

Dass die Obmannfrag­e nur vertagt ist, davon gehen etliche Funktionär­e aus. Offen ist der Zeitpunkt für Rochaden. Ein ordentlich­er Parteitag mit ObmannWahl soll im Sommer stattfinde­n. Ob Benger wieder kandidiert? Als Antwort gab es gestern kein Ja, sondern: „Wir machen jetzt einen ersten Schritt, sind bei Sondierung­sgespräche­n.“

Wer die ÖVP im neuen Landtag vertritt, ist jetzt fix (siehe rechts). Angelobt wird (fürs Erste) auch Benger.

Wir werden gerne an Sondierung­sgespräche­n und Koalitions­gesprächen teilnehmen. Wir gehen aber sicher nicht um jeden Preis in eine

Koalition

Christian Benger

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BAUER Markus Malle, Landeslist­enmandat
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KK Ferdinand Hueter, Wahlkreism­andat
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JANNACH Herbert Gaggl, Wahlkreism­andat
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KLZ/W Silvia HäuslBenz, Landeslist­e
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APA Christian Benger, Landeslist­enmandat

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