Ob „geschlechterexklusive“Politik noch nötig ist?
Aber ja – und zwar nicht nur am morgigen Frauentag oder am Tag der Männer im November.
Absolut nicht mehr zeitgemäß soll sie sein – die Förderung von Mädchen wie beim „Girls Day“, an dem das Interesse für die Technik geweckt werden soll. Dazu zählen natürlich auch diverse Veranstaltungen an Universitäten, die sich ebenfalls exklusiv an das weibliche Geschlecht richten. Eine „Einseitigkeit“, die bei Burschen das Gefühl auslöse, „Menschen zweiter Wahl“zu sein, warnen seit Jahren diverse Männervertreter vor den Folgen dieser „geschlechterexklusiven“Politik. Was sie vergessen? Mehr Boys Days für jene Bereiche wie Kindergärten, Volksschulen oder Altenheime zu fordern, in denen Männer kaum vertreten sind. Aber das könnte ja heuer am Tag der Männer im November nachgeholt werden.
Am morgigen Frauentag bleiben ja die Forderungen unver- ändert. Mit dem einzigen Unterschied, dass so mancher Schlüssel für mehr Gleichberechtigung entzaubert wurde. Wie jener, mit dem sich die Türe zu gleicher Bezahlung längst hätte öffnen müssen. Wie hat es immer geheißen? „Studiert, qualifiziert euch und dann werdet ihr gleich viel verdienen.“Jetzt wird gerufen: „Ihr müsst aber das Richtige studieren.“Nicht nur Informatikerinnen im Silicon Valley, die das „Richtige“studierten, wissen, dass auch dieser Schlüssel nicht immer sperrt. In Österreich sind es – je nach Berechnungsart – zwischen 6 und 22 Prozent, die Frauen weniger als Männer verdienen. eschlechterexklusive Politik wird also wohl noch länger nötig sein. Selbst wenn ein Schachgroßmeister erklärt, dass „die Ungleichheit der Geschlechter einfach würdevoll als Fakt anerkannt werden soll, anstatt sich darüber zu ärgern“. Da fehlt dann ja eigentlich nur mehr der Hinweis, dass Frauen auch nicht gegen Männer boxen oder ihr Gehirn kleiner ist als jenes der Männer!
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