Ehemann attackiert: Frau nicht zurechnungsfähig
77-Jährige stach zu Jahresbeginn mit Messer auf ihren Gatten ein. Pensionistin sitzt seitdem in U-Haft.
Jene Pensionistin, die zu Jahresbeginn ihren Ehemann mit einem Messer verletzt hat, war bei der Tat nicht zurechnungsfähig. Zu diesem Schluss kommt ein von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt beauftragter Sachverständiger, sagt Alexander Todor-Kostic, Anwalt der Frau.
Die 77-Jährige wartet in der U-Haft auf ihren Prozess. Gegen sie wird wegen Mordversuchs ermittelt. Bei einer Verur- teilung könnte die Frau, für sie gilt die Unschuldsvermutung, in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden.
Der blutige Vorfall nahm in der Nacht auf 4. Jänner seinen Lauf: In ihrem Wohnhaus in Moosburg soll die Frau ihren Mann attackiert haben. Während der 80-Jährige im Bett lag, soll sie zwischen 2.30 und 4 Uhr mit einem Messer auf ihn eingestochen haben. Der Mann erlitt Stichverletzungen, schlief aber weiter. Am Morgen soll die Frau ihre Nichte angerufen und über die Attacke informiert haben. Die Nichte alarmierte daraufhin die Polizei.
Hintergrund der Tat dürfte die Angst der Frau gewesen sein, dass, sollte sie in ein Pflegeheim müssen, sie sich nicht mehr um ihren Ehemann kümmern kann. „Man muss wohl von einer Familientragödie sprechen“, meint Todor-Kostic. Der 80-Jährige habe sich mittlerweile körperlich von seinen Verletzungen einigermaßen erholt. „Er sucht wieder den Kontakt zu seiner Frau“, sagt der Anwalt.